Christoph Lordieck
11. September 2025

IT-Security Awareness: Mitarbeiter sensibilisieren und Sicherheit erhöhen

IT-Security Awareness

IT-Security Awareness ist ein entscheidender Bestandteil der IT-Sicherheit, der sich mit der Sensibilisierung der Mitarbeiter für potenzielle Bedrohungen beschäftigt. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Themen die IT-Security Awareness umfasst und welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um die IT-Security Awareness zu verbessern.

Das Wichtigste im Überblick

  • IT-Security Awareness zielt darauf ab, das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen und sie in die Sicherheitsstrategie einzubeziehen.
  • Wichtige Bedrohungen wie Phishing und veraltete Software können durch Schulungen und regelmäßige Updates minimiert werden.
  • Eine gute Sicherheitskultur ist entscheidend, damit Vorfälle frühzeitig gemeldet werden und eine schnelle Reaktion erfolgen kann.
  • Klare Kommunikation und praxisnahe Schulungen sind notwendig, um das Bewusstsein für IT-Sicherheit nachhaltig zu fördern.

Was ist IT-Security Awareness?

Bei IT-Security Awareness (Bewusstsein für IT-Sicherheit) handelt es sich um den Teil der IT-Sicherheitsmaßnahmen, der unmittelbar den Menschen betrifft. Während es bei Ansätzen wie Zero Trust Security oder DevSecOps darum geht, die IT-Systeme selbst, beispielsweise durch Verschlüsselung oder spezielle Software, sicherer zu machen, stellt IT-Security Awareness die folgende Frage:

Was kann der menschliche Nutzer der IT-Systeme tun, um Sicherheitsrisiken zu minimieren?

Dabei sollte der Mensch nicht als Risiko, sondern als Teil des Sicherheitskonzepts begriffen werden. Es geht darum, die Mitarbeiter für Sicherheitsmaßnahmen zu sensibilisieren und deren Umsetzung im Betrieb zu fördern. Wichtig sind verständliche Kommunikation, konkrete Maßnahmen im Arbeitsalltag und die allgemeine Förderung des Bewusstseins für die IT-Sicherheit.

Im Vergleich zu einer hochmodernen Sicherheitssoftware oder dem Einsatz komplexer Verschlüsselungen mögen diese Maßnahmen wenig effektiv klingen. Doch das beste IT-Sicherheitskonzept versagt, wenn ein Mitarbeiter beispielsweise nicht für Phishing-Mails sensibilisiert wurde und Kriminellen durch das Öffnen eines Links den Zugang zum IT-System ermöglicht. In diesem Fall sieht die IT-Security Awareness das Problem nicht in der Inkompetenz des einzelnen Mitarbeiters, sondern im Versagen der Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen.

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Bereiche der IT-Security Awareness

Die IT-Security Awareness betrifft mehrere Bereiche, die verschiedene Bedrohungen für die IT-Sicherheit eines Unternehmens umfassen.

Phishing

Der klassische Angriff auf das IT-System eines Unternehmens, der direkt auf den Nutzer abzielt, ist das Phishing. Hierbei verschicken Kriminelle täuschend echte E-Mails oder Nachrichten über andere Kanäle wie Social Media an Unternehmen. Die Nachricht imitiert beispielsweise eine Rückfrage bezüglich Zahlungsdetails eines Lieferanten und ist mal mehr, mal weniger gut gefälscht. Üblicherweise enthält eine Phishing-Nachricht entweder die Aufforderung, Zahlungs- oder Kontodetails herauszugeben oder einen Link, der durch Anklicken eine Schadsoftware auf dem betreffenden Computer installiert.

Früher waren Phishing-Mails in Deutschland gut an der schlechten Sprachverwendung und dubiosen Absenderadressen zu erkennen. Durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz und einer generellen Erhöhung des Aufwands auf Seiten der Kriminellen sind gut gemachte Phishing-Nachrichten allerdings teilweise kaum noch von echten Nachrichten zu unterscheiden. Kriminelle nutzen passende Absenderadressen, imitieren das Design bekannter Unternehmen und formulieren die Nachrichten sprachlich seriös. Im Rahmen der IT-Security Awareness müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter für solche aufwendig gefälschten Phishing-Nachrichten sensibilisieren.

Updates

Eine der wirksamsten Maßnahmen, um Cyberangriffe auf IT-Systeme zu verhindern, ist das regelmäßige Updaten der Software. Die Anbieter der Software sind sehr daran interessiert, ihren Kunden maximale Sicherheit zu bieten, um ihr Produkt weiterhin erfolgreich zu verkaufen. Deshalb analysieren sie kontinuierlich die aktuellen Bedrohungen und passen ihre Produkte dementsprechend an. Demgegenüber brauchen Kriminelle immer einige Zeit, um Sicherheitslücken zu finden und auszunutzen. Aus diesem Grund ist vor allem Software, die nicht auf dem neuesten Stand gehalten wird, anfällig für Cyberangriffe.

Unternehmen können das Updating ihrer IT-Systeme bis zu einem gewissen Grad automatisieren. Schlussendlich ist jedoch immer der Nutzer am Endgerät dafür verantwortlich, sich Zeit für die Durchführung der Updates zu nehmen. Im Sinne einer wirksamen IT-Security Awareness sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern verständlich kommunizieren, dass 10 Minuten lang abzuwarten, bis ein Update installiert wurde, gut investierte Zeit ist.

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Meldung von Vorfällen

Ein sehr wichtiger Bereich der IT-Security Awareness betrifft das Verhalten von Mitarbeitern, wenn ihnen etwas ungewöhnlich vorkommt oder wenn bereits ein Angriff vorgefallen ist. Hier sind wertschätzende Kommunikation und gelebte Sicherheitskultur entscheidend. Ansonsten werden Mitarbeiter dazu verleitet, ungewöhnliche Vorgänge oder Angriffe nicht zu melden. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise aus Versehen auf einen Link in einer Phishing-Mail geklickt hat, kann eine schlechte Sicherheitskultur ihn dazu verleiten, den Vorfall aus Scham zu verschweigen.

In so einem Fall ist es jedoch elementar, dass ein Mitarbeiter diesen Fehler, wenn er ihn bemerkt, sofort zugibt und weiß, an welche Stelle er sich wenden muss. Oft kann durch Sofortmaßnahmen wie das Abschalten von Systemen ein bereits geschehener Angriff noch eingedämmt und dessen Folgen abgeschwächt werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die IT-Security Awareness im Unternehmen so ausgeprägt ist, dass die Mitarbeiter Vorfälle zügig melden.

Tipps für mehr IT-Security Awareness

IT-Security Awareness betrifft also konkret das Verhalten der Mitarbeiter und baut auf deren Kooperation auf. Die folgenden Tipps helfen dabei, die IT-Sicherheit in einem Unternehmen nachhaltig zu verbessern.

Klare Kommunikation

Die Kommunikation zur Verbesserung der IT-Security Awareness sollte möglichst klar sein und wenig technische Begriffe und Fremdwörter enthalten. Nutzen Sie einfache und klare Sprache, um Hinweise und Vorgaben zur IT-Sicherheit zu kommunizieren.

Wertschätzung vermitteln

Mitarbeiter sollten das Gefühl haben, dass eine skeptische Rückfrage in der Buchhaltung bezüglich der Anfrage um die Herausgabe von Zahlungsdetails keinen zusätzlichen Aufwand erzeugt. Im Gegenteil sind solche Nachfragen sehr erwünscht, da eine Rückfrage in kurzer Zeit bestätigt werden kann. Im Falle einer betrügerischen Anfrage durch Kriminelle kann eine einzige Nachfrage jedoch große finanzielle Einbußen verhindern. Auch das zügige Eingestehen eigener Fehler kann häufig den Schaden noch begrenzen.

Praxisnahe Maßnahmen

Nutzen Sie zur Vermittlung von Sicherheitsmaßnahmen praktische Beispiele oder erstellen Sie beispielsweise für eine Schulung ein kleines Quiz mit echten Mails und Phishing-Mails. Praxisnahe Maßnahmen bleiben in Erinnerung und schärfen das Bewusstsein nachhaltig. Das ist vor allem deshalb wichtig, da ein Angriff typischerweise nicht am Tag nach einer Schulung erfolgt, sondern Monate oder sogar Jahre später.

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IT-Security Awareness: Einfache Maßnahmen für mehr Sicherheit

Die IT-Security Awareness ist ein wichtiger Ansatz, um die menschlichen Nutzer in den Fokus der IT-Sicherheitsstrategie zu rücken. Obwohl technische Sicherheitslösungen unverzichtbar sind, zeigen zahlreiche Beispiele, dass das beste System versagen kann, wenn Mitarbeiter unzureichend auf Bedrohungen wie Phishing-Mails vorbereitet sind.

Eine fundierte Sensibilisierung und praxisnahe Schulungen sind daher essenziell, um Mitarbeiter zu einem sicheren Verhalten zu motivieren. Besonders wichtig ist die Förderung einer offenen Sicherheitskultur, in der Fehler schnell erkannt und gemeldet werden können, ohne dass die Mitarbeiter sich schämen müssen. Unternehmen, die auf klare Kommunikation und regelmäßige Updates setzen, können so ihre IT-Sicherheit langfristig auf ein solides Fundament stellen.

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FAQ

Was versteht man unter IT-Security Awareness?

IT-Security Awareness bezieht sich auf die Sensibilisierung der Mitarbeiter für potenzielle Sicherheitsrisiken und die Förderung einer gelebten Sicherheitskultur im Unternehmen.

Warum ist IT-Security Awareness wichtig?

Bedrohungen wie Phishing-Angriffe zielen direkt auf die menschlichen Nutzer von IT-Systemen ab. Deshalb ist die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter entscheidend, um solche Angriffe zu verhindern. IT-Security kann auch dabei helfen, schneller auf einen bereits erfolgten Angriff reagieren zu können.

Welche Bereiche umfasst IT-Security Awareness?

IT-Security Awareness umfasst u.a. die Sensibilisierung für Phishing-Angriffe, das regelmäßige Aktualisieren von Software und die richtige Reaktion auf Sicherheitsvorfälle.

Wie kann die IT-Security Awareness im Unternehmen verbessert werden?

Durch klare Kommunikation, praxisnahe Schulungen und die Förderung einer offenen Sicherheitskultur können Unternehmen das Sicherheitsbewusstsein ihrer Mitarbeiter stärken.

Christoph Lordieck

Christoph Lordieck

Als Bereichsleiter SAP Entwicklung berate ich Unternehmen rund um das Thema SAP Individualentwicklung. Einige Jahre Projekt- und Umsetzungserfahrung haben meinen Wissenshunger noch nicht gestillt und ich suche ständig nach neuen Themen und Entwicklungen im ABAP-Umfeld.

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