Ingo Biermann
16. Mai 2013

SAP NetWeaver Portal 7.3 Migration – Lessons Learned Teil 1

Man working with modern interface

Eigentlich ist die Version 7.0 der SAP NetWeaver Portal eine Erfolgsstory. Noch immer gibt es zahlreiche produktive Installationen, obwohl inzwischen mehrere Nachfolgeversion auf den Markt gekommen sind. Die neuen Features im aktuellen SAP Portal in der Version 7.3.1 und vor allem die allgemeine Landschaftspflege veranlassen aber früher oder später jeden Portalbesitzer eine Migration zu planen. In kürzlich abgeschlossenen Migrationsprojekten haben sich einige Aspekte herauskristallisiert, die man dabei unbedingt berücksichtigen sollte.

Der wichtigste Punkt ist die Entscheidung für das grundsätzliche Vorgehen beim Upgrade.

Upgrade auf dem bestehenden System

Beim klassischen Upgrade eines Servers werden einfach gesprochen die neuen NetWeaver 7.3 Softwarepakete auf dem bestehenden System eingespielt. Dazu werden die SAP Upgrade Leitfäden und Tools genutzt und jede der Systemstufen von der Entwicklung bis zur Produktion nacheinander aktualisiert.

SAP Portal 7.3 migration

SAP Portal 7.3 migration

Prinzipiell geht man wir folgt vor:

  1. Vorbereitung nach SAP Upgrade Guides
  2. Klärung der Voraussetzungen
  3. Entwicklungsstopp auf dem E-System
  4. Upgrade E-System mit genauer Dokumentation
    1. Abschalten
    2. Sicherung
    3. Upgrade mit dem SAP Java Upgrade Tool
    4. Nacharbeiten
    5. Tests
  5. Upgrade weiterer Systeme nach gleichem Schema
  6. Upgrade P-System

Der Upgrade Prozess muss gewissenhaft nach den dokumentierten Voraussetzungen und Schritten durchgeführt werden, damit es bei der Durchführung keine Probleme gibt. Es liegt auf der Hand, dass das Risiko hier wächst, je größer die Unterschiede zwischen E- und P-System sind. Nach jahrelangem Betrieb sammeln sich in der Regel so einige Dinge an, die mal ausprobiert wurden und es nicht in die Produktion geschafft haben.

Von praktischer Bedeutung ist die Tatsache, dass kein Parallelbetrieb zwischen alter und neuer Systemlinie möglich ist. Damit besteht in der Zwischenphase nicht die vollständige Wartbarkeit, wenn für ein 7.0 Produktivsystem nur ein 7.3 Entwicklungssystem zur Verfügung steht. Eine Downtime der Produktion ist mit dieser Strategie ebenso verbunden wie eine Fallbackstrategie, die auf einem System-Restore der Produktion basiert.

Parallele Neuinstallation

In vielen Szenarien ist ein alternatives Vorgehen möglich: Eine Neuinstallation auf einer komplett neuen Systemlinie. Man gewinnt die Möglichkeit ein neues, sauberes System ohne Altlasten zu erhalten und bei der Gelegenheit auch die Serverplattform zu wechseln und zum Beispiel LINUX als Basis zu wählen.

Das Vorgehen im Überblick:

  1. Neue Systemlinie installieren
  2. Content Export: PCD, UME, Theme
    • Export aus dem alten P- oder E-System denkbar
  3. Content Import in das neue E-System
    • Test
  4. Transport in der neuen Systemlinie mit den korrekten Transportmechnismen
  5. Test aller weiteren Systemstufen
  6. Go Live durch Schwenken des alten auf das neue P-System
  7. Abschalten der alten Systemlinie

Alle individuellen Einstellungen und Entwicklungen werden über definierte Transportwege aus der Entwicklung in die Produktion transportiert und garantieren einen neuen konsistenten Stand über die ganze Systemlinie.

Größter Nachteil ist der Aufwand, der durch den manuellen Umzug des Portalcontents entsteht. Sorgfältig ist zwischen produktiven Rollen, iViews usw. und Altlasten zu entscheiden. “Kann das weg?” ist in dieser Phase die entscheidene Frage. Für solche Entscheidungen, sowie die gesamte Migration bieten wir professionelle Hilfe mit unserer Lösung: SAP NetWeaver Portal Migration.

Entspannt ist die Übergangsphase dann durch den Parallelbetrieb von alter und neuer Systemlinie. Ein intensiver Test des neuen P-System vor dem Go Live ist möglich und der Go Live bringt so konkret ein vergleichsweise geringeres Risiko mit sich.

Es wird einfach ohne Ausfallzeit vom alten auf das neue System umgeschwenkt, durch Umstellung im Netzwerk oder einfach durch Weiterleitung der Einstiegs-URL. Ein Fallback ist sofort durch einen Rückschwenk möglich.

Wofür man sich entscheidet ist wie immer situationsabhängig. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann die Variante einer neuen Systemlinie durchaus stressfreier und zukunftsorientierter sein.

Ingo Biermann

Ingo Biermann

Als Management- und Technologieberater unterstütze ich seit mehr als 15 Jahren große und mittelständische Unternehmen in Fragen der IT-Strategie und bin unterwegs in unterschiedlichen SAP-Themen wie SAP S/4HANA, User Experience und SAP Entwicklung.

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