Usability: Was ist das eigentlich?
Was ist unter dem Begriff Usability zu verstehen? Und warum sollte auch in Geschäftsanwendungen auf eine benutzerfreundliche Oberfläche geachtet werden? Erfahren Sie es in diesem Artikel.
Der Begriff Usability leitet sich von den englischen Begriffen “Useful” (Nützlichkeit) und “Utility” (Nutzen) ab. Im deutschen Sprachgebrauch wird Usability häufig mit “Benutzerfreundlich”, “Benutzbarkeit”, “Bedienbarkeit” oder “Gebrauchstauglichkeit” übersetzt. In der Norm DIN EN ISO 9241 Teil 11 wird der Begriff wie folgt definiert:
Die Usability eines Produktes ist das Ausmaß, in dem es von einem bestimmten Benutzer verwendet werden kann, um bestimmte Ziele in einem bestimmten Kontext effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.
Weiter wird definiert, was unter “effektiv”, “effizient” und “zufriedenstellend” zu verstehen ist: Eine Software ist dann effektiv, wenn der Benutzer sein Ziel, unabhängig vom Aufwand, erreichen kann. Der Grad der Effizienz ist abhängig vom Aufwand, den der Benutzer leisten muss, um sein Ziel zu erreichen. Aufwand kann zum Beispiel die Zeit sein, die der Benutzer aufbringen muss, bis eine Transaktion geladen oder alle notwendigen Daten aus der Datenbank selektiert sind. Des Weiteren kann eine unübersichtliche Navigationsstruktur die Effizienz negativ beeinflussen.
Die Erwartungen des Benutzers erfüllen
Zufrieden ist der Benutzer dann, wenn seine Erwartungen gegenüber der Software erfüllt oder übertroffen werden. Die Zufriedenheit ist somit abhängig von der Erwartungshaltung des einzelnen Benutzers.
Neben der Definition nach internationalem Standard bestehen noch weitere, anerkannte Definitionen des Begriffs Usability. Dr. Jakob Nielsen, Pionier des Usability-Engineerings, hat fünf weitere Merkmale definiert:
- Erlernbarkeit: Wie schnell erlernen die Benutzer den Umgang mit einer Anwendung bei der ersten Verwendung?
- Effizienz: Wie schnell führen die Benutzer Aktionen durch, nachdem deren Benutzung erlernt wurde?
- Einprägsamkeit: Wie gut können sich Benutzer die Funktionsweise der Software einprägen und im Laufe der Zeit von diesem Wissen profitieren?
- Fehler: Wie viele Fehler macht der Benutzer, wie schwerwiegend sind diese und wie gut kann ein Benutzer nach einem Fehler den Vorgang fortsetzen?
- Zufriedenstellung: Wie angenehm ist es, die Software zu benutzen?
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Warum Usability wichtig ist
Beim Thema Usability rückt der Benutzer in den Fokus. Der Onlinehändler Amazon investiert regelmäßig in die Usability des eigenen virtuellen Ladengeschäfts. Die Auswirkungen unzureichender Usability können hier direkt gemessen werden: Wie viele Benutzer brechen beispielsweise den Bezahlvorgang ab oder scheitern an selbigen, weil der Prozess nicht intuitiv ist? Usability und finanzielle Aspekte sind in diesem Fall eng verknüpft. Anders sieht es in der Regel bei Standardsoftware im Unternehmen aus. Um ihren täglichen Aufgaben nachzukommen, haben die Endanwender keine Wahl und müssen die im Unternehmen vorhandene Software benutzen – ganz gleich ob diese benutzerfreundlich ist oder nicht.
Natürlich macht es keinen Sinn alle Usability-Schwächen der eingekauften Standardsoftware zu analysieren und auszumerzen. Dennoch geben Neuentwicklungen oder Erweiterungen des Standards die Gelegenheit einen Fehler der Vergangenheit kein zweites Mal zu begehen. Im folgenden sind eine Auswahl an Gründen genannt, warum es sich lohnt die Usability nicht aus den Augen zu verlieren:
- Erhöhte Produktivität: Wird eine Anwendung regelmäßig von einer Vielzahl an Benutzern genutzt, können sich bereits ein paar Sekunden Zeitersparnis rechnen
- Service-Hotline entlasten: Ist die Software so intuitiv gestaltet, dass Anwender bei deren Benutzung weniger Fehler machen, entlastet dies Service-Hotliens und Helpdesks.
- Schulungskosten reduzieren: Das iPhone hat es vorgemacht – dank seiner benutzerfreundlichen Bedienoberfläche wurde es direkt ohne Handbuch ausgeliefert. Durch den Fokus auf Usability können Schulungskosten effektiv reduziert werden.
- Fehler reduzieren, Qualität erhöhen: Ein gutes UI-Design macht es dem Anwender leichter das Richtige zu tun. Intuitive Benutzerführung reduziert Fehler und steigert so nicht zuletzt die Datenqualität.
Schwachstellen und Probleme bei der Gestaltung von Benutzeroberflächen können bereits frühzeitig im Entwicklungsprozess durch Wireframes oder Mockups identifiziert und beseitigt werden. Der Blick aufs Budget darf keine Ausrede sein um auf Usability zu verzichten.