BOPF Archivierung 3: Customizing vornehmen
Die Archivierung über Archivierungsobjekte ist wesentlicher Bestandteil des SAP-Systems. Sie gehört zur Datenbereinigung und sorgt gleichzeitig für eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Revisionssicherheit. Auch BOPF als neues Framework für SAP Entwicklung ist für die Archivierung über klassische Archivierungsobjekte vorgesehen.
In Teil 1 der Blogserie “BOPF Archivierung” habe ich Ihnen die notwendigen Vorbereitungen am BO selbst aufgezeigt. In Teil 2 wurden die notwendigen Programme für die Archivierungsläufe erstellt. Abschließend zeige ich Ihnen nun die notwendigen Customizing-Einstellungen. Dabei setze ich voraus, dass Sie bereits mit Archivierungsobjekten in Berührung gekommen sind und nehme daher nur Bezug auf die BOPF-spezifischen Unterschiede zu vorhandenen Objekten.
Allgemeines Customizing in der AOBJ
Wie bei kundeneigenen Archivierungsobjekten üblich, benötigt auch BOPF das entsprechende Customizing. In der Transaktion AOBJ können Sie ein neues Archivierungsobjekt anlegen und dort Ihre in Teil 2 angelegten Programme hinterlegen. Nach einem Klick auf “Neue Einträge” kann Ihr Bildschirm also so ähnlich aussehen:
Anschließend geht es wie gewohnt an die Strukturdefinition. Hierbei benötigt BOPF das folgende Vorgehen:
- Parent-Segment: Ist der oberste Eintrag ein Vatersegment, werden nur die Felder “Segment” und “Struktur” mit der Kombistruktur
des Root-Knotens befüllt. - Kind-Segmente: Hier gilt wie gewohnt: Angabe des Vatersegments mit der Kombistruktur des Vatersegments und dann die Kombistrukturen der jeweils folgenden Knoten.
Bei zu löschenden Tabellen bzw. den Customizing-Einstellungen zur Archivierungsdatei sind keine Besonderheiten zu beachten. Unter dem Eintrag “verwendete Archivierungsklassen” sind gemäß Vorgabe der SAP die drei Standard-Archivierungsklassen ADDRESS, CHANGEDOCU und PHIO einzutragen.
Um die Daten nach der Archivierung auch lesen zu können, tragen Sie unter “Leseprogramme” noch die Programme /BOFU/ARCH_READ (mit Haken bei “Archivauswahl aktiv”) und /BOFU/ARCH_READ_IDX (ohne Haken) ein.
Anschließend können Sie Ihr neues Archivierungsobjekt speichern. Mit diesen Einstellungen ist es bereits über die Transaktion SARA administrierbar. Um die Einstellungen auch BOPF-spezifisch abzurunden, benötigen wir jedoch noch weitere Einstellungen.
BOPF-spezifische Customizing-Einstellungen
Diese finden Sie im “Einführungsleitfaden”, also der wohlbekannten Transaktion SPRO. Dazu navigieren Sie zum Knoten “Anwendungsübergreifende Komponenten” -> “Prozesse und Werkzeuge für Geschäftsanwendungen” -> “Wiederverwendbare Objekte und Funktionen für BOPF-Umgebung” -> Archivierungsadapter”.
Dort finden Sie zwei ausführbare Knoten, zu denen noch Einstellungen benötigt werden. Bitte führen Sie den oberen Knoten aus. Sie gelangen in die Zuordnung von BO, Archivierungsobjekt und Archivierungsklasse. BOPF benötigt für eine korrekte Archivierung einen neuen Eintrag mit Ihrem BO, dem soeben angelegten Archivierungsobjekt und einer Archivierungsklasse. Als solche tragen Sie entweder die Standard-Archivierungsklasse /BOFU/CL_ARCH_GENER1 ein oder eine von dieser Klasse abgeleitete eigene Archivierungsklasse.
Anschließend können Sie speichern und den anderen Knoten “BO-spezifische Verweilzeiträume pflegen” im Einführungsleitfaden ausführen. Dort können Sie für Ihr BO pro Knoten einen spezifischen Verweilzeitraum für die Archivierung hinterlegen.
Wenn Sie auch diese Einstellungen gespeichert haben, sind alle notwendigen Schritte für die Archivierung mit BOPF vollbracht. Zugegebenermaßen ist die Menge an Schritten recht umfangreich. Dies ist wohl der Integration eines neuen Frameworks in eine alte Archivierungstechnologie geschuldet. Dennoch wird hiermit eine parallele neue Archivierungstechnologie vermieden, was aufgrund der vielen Standard-Archivierungsobjekte absolut sinnvoll ist.