ABAP RESTful Application Programming Model & Core Data Services: Wann lohnt sich der Einsatz?
Core Data Services (CDS) bieten einen Weg, Datenbankmodelle effizient zu definieren und zu nutzen, während das RESTful Application Programming Model (RAP) ein Framework bereitstellt, das die Entwicklung moderner, benutzerfreundlicher Lese- und Schreibanwendungen erleichtert.
Die Entscheidung, ob Sie Core Data Services und das RESTful Application Programming Model eingesetzt werden sollten, hängt stark von der Art Ihrer Anwendung ab. In diesem Beitrag stelle ich Ihnen die verschiedenen Szenarien vor, in denen diese Technologien ihre Vorteile besonders gut entfalten. Sollten Sie sich unsicher sein, ob CDS und RAP in Ihrem Projekt eingesetzt werden können, hilft Ihnen ein Blick in unsere weiterführenden Blog-Beiträge.
Anwendungsfälle von CDS und RAP
Greenfield: Neue Anwendung entwickeln
Bei der Entwicklung neuer Anwendungen, also in einem Greenfield-Szenario, empfiehlt sich der Einsatz von CDS und RAP, da diese Technologien von SAP als Standard festgelegt sind. CDS und RAP ermöglichen Ihnen eine optimale Nutzung der HANA-Datenbank sowie eine nahtlose Integration in Fiori Apps über Fiori Elements. Sie profitieren von der modernen Architektur und der einfachen Erweiterbarkeit, die CDS und RAP bieten. So können Sie sowohl lesende als auch schreibende Anwendungen entwickeln. CDS eignet sich hervorragend für reine Leseanwendungen, während CDS zusammen mit RAP eine starke Basis für Anwendungen bietet, die sowohl Daten lesen als auch schreiben. Die Anwendungen können sowohl als SAP-GUI-Transaktionen als auch als Fiori Apps entwickelt werden.
Brownfield: Bestehende Anwendungen anpassen
Wenn Sie bereits bestehende Anwendungen in Ihrem System haben und diese erweitern oder modernisieren möchten, befinden Sie sich in einem Brownfield-Szenario. In der Regel empfiehlt es sich hier, alte und neuen Technologien nicht zu vermischen, um ein einheitliches Format in Ihrer Anwendung zu gewährleisten. Sollten jedoch neue Funktionalitäten erforderlich sein, können CDS und RAP auch in Brownfield-Projekten gezielt eingesetzt werden, um Erweiterungen hinzuzufügen.
Greenfield SAP R/3 und ECC: Eigenentwicklungen ohne SAP-Standard
In einem Greenfield SAP R/3 Szenario ist der Einsatz von CDS ebenfalls möglich, jedoch ohne die von SAP zur Verfügung gestellten Views zu verwenden. Die Verwendung von RAP ist in diesem Fall nicht möglich. Es kann sich jedoch lohnen, kleinere Anwendungen, die wenig Entwicklungsaufwand erfordern, auf CDS aufzubauen, wenn dies Ihren Anforderungen entspricht. Auch für den Zugriff auf eigene Datenbanktabellen, die nicht durch den SAP-Standard zur Verfügung bereitgestellt werden, kann der Einsatz von CDS schon unter R/3 bzw. ECC sinnvoll sein.
Refactoring: Bestehende Anwendungen neu gestalten
Bestehende Anwendungen, deren Wartung schwierig ist oder die teuer in der Pflege sind, können durch den Einsatz von CDS und RAP effizient umgestaltet werden. Insbesondere die Migration auf moderne Fiori Elements Apps sorgt für Zukunftssicherheit und eine verbesserte Benutzererfahrung. Durch das Refactoring Ihrer Anwendungen lassen sich nicht nur die Wartungskosten senken, sondern auch die Erweiterbarkeit und Flexibilität Ihrer Systeme deutlich verbessern. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Gesamtkosten für die Wartung Ihrer Anwendungen höher sind als die Investition in ein Refactoring. Beim Refactoring wird dabei nahezu die gesamte bestehende Programmierung in CDS und das RAP-Framework gegossen bzw. durch Funktionalitäten des Frameworks ersetzt.
Limitierungen von CDS und RAP
Obwohl CDS und RAP leistungsfähige Werkzeuge sind, gibt es einige Einschränkungen, die Sie beachten sollten. So ist z. B. der Aufruf vieler BAPIs nicht möglich, und Batch-Input wird ebenfalls nicht unterstützt. Als Ersatz dazu bietet SAP jedoch eine stetig wachsende Anzahl von Standard-RAP-Objekten.
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Zusammenfassung
CDS und RAP bieten Ihnen die Möglichkeit, sowohl neue Anwendungen als auch bestehende Systeme effizient und zukunftssicher zu entwickeln. Der Einsatz dieser Technologien hängt dabei von der Art der Anwendung und den spezifischen Anforderungen ab:
- Greenfield: SAP-Standard für CDS und RAP ermöglicht eine optimale Nutzung in jeder neuen Anwendung.
- Brownfield: Obwohl die Verwendung von CDS und RAP in bestehenden Anwendungen nicht empfehlenswert ist, können sie diese verwenden, wenn Sie neue Funktionen benötigen oder besondere Anforderungen bestehen.
- Greenfield SAP R/3 und ECC: CDS hat einen eingeschränkten Funktionsumfang, RAP ist nicht nutzbar. Dennoch kann CDS für kleinere Anwendungen eingesetzt werden. Bei Verwendung vieler eigener Datenbanktabellen ist auch ein Einsatz unter R/3 bzw. ECC denkbar.
- Refactoring: Effiziente Neugestaltung bestehender Anwendungen, um Wartungskosten zu senken und die Erweiterbarkeit zu verbessern.
Haben Sie noch Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne, um mehr über die Einsatzmöglichkeiten von CDS und RAP zu erfahren.
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FAQ
Was ist das ABAP RESTful Application Programming Model?
Das ABAP RESTful Application Programming Model (RAP) ist ein speziell für die SAP HANA-Datenbank optimiertes Modell zur Entwicklung von browserbasierten Anwendungen. Es erleichtert eine schnelle, effiziente Entwicklung und trägt dazu bei, die gesamten Entwicklungskosten zu senken. Hier gelangen Sie zu häufigsten Fragen rund um das Thema RAP.
Welche Vorteile bietet RAP für die Entwicklung und Automatisierung?
RAP steigert die Effizienz und Qualität in der Entwicklung, indem es Entwickler mit einem vereinheitlichten Modell unterstützt und eine Vielzahl von Prozessen automatisiert. Mithilfe integrierter Tools und Frameworks wie ABAP CDS Views können z. B. OData-Services und Bausteine automatisch generiert werden, was manuelle Aufgaben erheblich reduziert und Zeit spart.
Was sind die Voraussetzungen für die Implementierung von CDS-Views?
Für die Nutzung von CDS Views ist eine HANA-Datenbank nicht zwingend erforderlich, wird aber von SAP empfohlen, um das volle Potenzial der Views auszuschöpfen. Voraussetzung ist mindestens NetWeaver Version 7.40 oder ein SAP S/4HANA System.