Christoph Lordieck
10. Juni 2025

DevSecOps

Der Anspruch an Software, ständig verfügbar zu sein, hat tiefgreifende Transformationen in der Softwareentwicklung und im IT-Betrieb ausgelöst. Agile DevOps-Methoden ermöglichen immer kürzer werdende Entwicklungszyklen und setzen auf eine flexibel anpassbare Infrastruktur. Dabei wird das Thema Sicherheit jedoch häufig vernachlässigt. Genau hier setzt DevSecOps an: Ein Ansatz, der Sicherheitsmaßnahmen von Beginn an in den Entwicklungsprozess integriert. Lesen Sie hier alles über DevSecOps und wie Sie diesen Ansatz in Ihrem Unternehmen umsetzen können.

Was ist DevSecOps?

DevSecOps

Der Unterschied zwischen DevOps und DecSecOps

DevSecOps ist eine Abkürzung, die sich aus Development (Entwicklung), Security (Sicherheit) und Operations (Betrieb) zusammensetzt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung des DevOps-Gedankens, bei der nicht nur Entwicklung und Betrieb eng verzahnt sind, sondern auch Sicherheitsaspekte konsequent mitgedacht und automatisiert werden.

DevSecOps steht für einen kulturellen Wandel: Sicherheitsvorkehrungen werden nicht länger am Ende der Entwicklung vorgenommen, sondern direkt in alle Phasen des Entwicklungszyklus integriert. Ziel ist es, dass interdisziplinäre Teams gemeinsam Verantwortung übernehmen und durch automatisierte Sicherheitsprozesse eine schnelle, stabile und sichere Softwarebereitstellung gewährleisten.

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DevOps vs. DevSecOps

Traditionell wurden Sicherheitskontrollen in einem separaten Schritt am Ende der Softwareentwicklung durchgeführt. Durch die Beschleunigung von Entwicklungszyklen im Zuge agiler Methoden ist dieses Modell nicht mehr praktikabel. DevOps beschleunigt zwar die Release-Zyklen, doch ohne integrierte Sicherheitsmechanismen steigt das Risiko für Schwachstellen.

DevSecOps schließt diese Lücke, indem es Sicherheitsaspekte in jede Phase einbettet:

  • Development: Erstellung von Code
  • CI (Continuous Integration): Automatisierte Tests, Security-Scans, Code-Analysen
  • CD (Continuous Deployment): Automatisierte Bereitstellung
  • Monitoring: Live-Analyse und Fehlererkennung in der Produktionsumgebung

Zentrale Merkmale von DevSecOps

Folgende zentrale Merkmale kennzeichnen den DevSecOps-Ansatz und verdeutlichen die nahtlose Integration von Sicherheit in moderne Entwicklungsprozesse.

  • Anti-Silos: DevSecOps unterbindet die Trennung zwischen Entwicklung, Betrieb und Security. Statt spezialisierter Teams setzt es auf gemeinsame Verantwortung und Wissenstransfer.
  • Shift Left: Sicherheitschecks werden früher im Entwicklungsprozess angesiedelt, um Risiken frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
  • Automatisierung: Wiederkehrende Sicherheitsaufgaben werden automatisiert: vom Code-Scan über Secrets-Management bis hin zur Container-Analyse.
  • Security as Code: Sicherheitsrichtlinien und Konfigurationen werden als Code verwaltet und versioniert. So lassen sie sich reproduzierbar und transparent einbinden.
  • Interdisziplinäre Teams: Entwickler, Betrieb und Security arbeiten eng zusammen. Rollen wie “Security Champion” fördern die Wissensverteilung innerhalb der Teams.

Cloudnative Technologien und DevSecOps

Moderne Softwarearchitekturen setzen auf Microservices und Container, die sich dynamisch orchestrieren lassen (z. B. via Kubernetes). Diese Technologien benötigen dynamische Sicherheitsmechanismen, da klassische statische Schutzkonzepte hier nicht mehr ausreichen.
DevSecOps sorgt beispieslweise dafür, dass die Kommunikation zwischen Services verschlüsselt ist und Zugangskontrollen durchgesetzt werden. Außerdem ist wichtig, dass die Sicherheitsfeatures der Containerplattformen genutzt werden.

Hohe Sicherheitsstandards trotz agiler Entwicklung

Durch die Integration von Sicherheitsmaßnahmen in alle Phasen der Entwicklung lassen sich hohe Sicherheitsanforderungen auch bei schnellen Entwicklungszyklen einhalten. DevSecOps verhindert, dass Sicherheitslücken erst spät entdeckt werden. Das Ergebnis sind stabile und vertrauenswürdige Anwendungen.

Frühzeitige Fehlererkennung durch automatisierte Tests

Automatisierte Sicherheitstests ermöglichen es, Schwachstellen direkt beim Entwickeln zu identifizieren. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sicherheitsrelevante Probleme bis zur Produktion durchdringen. Risiken werden minimiert und die Produktqualität steigt.

Kürzere Release-Zyklen ohne Sicherheitseinbußen

DevSecOps erlaubt es Teams, neue Features schneller bereitzustellen, ohne bei der Sicherheit Kompromisse einzugehen. Automatisierte Prüfungen und standardisierte Sicherheitsverfahren beschleunigen den Entwicklungsprozess. Dies erhöht die Innovationsgeschwindigkeit und Wettbewerbsfähigkeit.

Reduzierung von Kosten durch Vermeidung doppelter Tests

Frühzeitige Tests und Fehlererkennung vermeiden aufwendige Nacharbeiten und Wiederholungen in späten Entwicklungsphasen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Effiziente Sicherheitsprozesse senken die Gesamtkosten der Softwarebereitstellung.

Besseres Zusammenspiel zwischen Entwicklung, Betrieb und Security

Interdisziplinäre Teams fördern das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen vormals getrennten Abteilungen. Gemeinsame Verantwortung schafft Vertrauen und Effizienz. Sicherheitsaspekte werden so zu einem festen Bestandteil aller Entscheidungen.

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Herausforderungen bei der Umsetzung

DevSecOps bietet also einige Vorteile. Dennoch müssen Unternehmen bei der Einführung dieses Konzepts auch die folgenden Herausforderungen im Blick behalten.

Kulturwandel

DevSecOps erfordert eine grundlegende Veränderung der Denkweise in der Organisation. Sicherheitsverantwortung liegt nicht mehr nur bei spezialisierten Teams, sondern bei allen Beteiligten. Das Umdenken braucht Zeit, Kommunikation und gezielte Change-Management-Maßnahmen.

Kompetenzaufbau

Damit Sicherheitsmaßnahmen effektiv umgesetzt werden können, müssen Entwickler neue Fähigkeiten im Bereich IT-Sicherheit erlernen. Dies erfordert Investitionen in Schulungen und kontinuierliche Weiterbildung. Ohne dieses Know-how bleibt die Qualität der Sicherheitsmaßnahmen begrenzt.

Tool-Einbindung

Die nahtlose Integration von Sicherheits-Tools in bestehende Build- und Deployment-Prozesse ist eine technische Herausforderung. Die Auswahl geeigneter Lösungen und deren Anpassung an vorhandene Systeme kann aufwendig sein. Dennoch ist sie entscheidend für die Automatisierung und Skalierbarkeit von DevSecOps.

Management-Support

Der Erfolg von DevSecOps hängt stark vom Rückhalt durch das Management ab. Nur wenn Führungskräfte den kulturellen Wandel aktiv mittragen und fördern, ist die Umsetzung von DevSecOps er in der gesamten Organisation möglich. Klare Zielsetzungen, Ressourcen und Kommunikation sind essenziell. Ohne strategische Unterstützung scheitert der Wandel.

Umsetzung in der Praxis

Der Start in DevSecOps gelingt am besten durch eine gezielte Kombination aus Schulungen, technischer Analyse und organisatorischer Neuaufstellung. Zu Beginn empfiehlt sich eine umfassende Bestandsaufnahme der bestehenden Sicherheitsprozesse, um Schwachstellen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Darauf aufbauend sollten passende Tools zur Automatisierung und für kontinuierliches Monitoring ausgewählt und integriert werden.

Die Einrichtung interdisziplinärer Teams sorgt für den notwendigen Wissenstransfer und schafft ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein. Zusätzlich hilft die Bennenung eines sogenannten Security Champions, der als zentrale Ansprechperson für Sicherheitsfragen im Team agiert und die Weiterentwicklung der Security-Kompetenz unterstützt.

Ein früher, offener Dialog zwischen allen Beteiligten ist entscheidend, um Akzeptanz für neue Rollen, Workflows und Tools zu schaffen.

DevSecOps im SAP-Umfeld

Auch im SAP-Kontext gewinnt DevSecOps zunehmend an Bedeutung, vor allem durch die Integration von Cloud-Technologien und CI/CD-Ansätzen in modernen SAP-Systemlandschaften. In klassischen On-Premises-Systemen ist die Umsetzung noch eingeschränkt, doch mit Tools wie abapGit, ABAP Test Cockpit (ATC) und dem Git-enabled Change and Transport System (gCTS) lassen sich erste DevSecOps-Prinzipien umsetzen.

Auf der SAP Business Technology Platform (BTP) kommen Cloud-native Anwendungen mit Container-Architekturen und Kubernetes zum Einsatz. Hier greifen typische DevSecOps-Maßnahmen wie automatisierte Security-Scans, Secrets-Management oder Policy-as-Code. Monitoring-Tools wie SAP Focused Run oder die Anbindung an zentrale SIEM-Systeme unterstützen zudem ein ganzheitliches Sicherheitskonzept.

Damit können Unternehmen auch im SAP-Umfeld zunehmend von den Vorteilen eines sicheren, automatisierten und agilen Entwicklungsprozesses profitieren.

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Fazit

DevSecOps ist keine Modeerscheinung, sondern ein notwendiger Evolutionsschritt für moderne IT-Organisationen. Der Ansatz verbindet Geschwindigkeit mit Sicherheit und sorgt für eine schnellere und robustere Auslieferung von Anwendungen.

Unternehmen, die sich frühzeitig auf den kulturellen und technischen Wandel einlassen, sichern sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil in der digitalen Transformation.

Websession: DevSecOps

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FAQ

Was ist DevSecOps und wie unterscheidet es sich von DevOps?

DevSecOps ist eine Erweiterung des DevOps-Ansatzes, bei dem Sicherheitsaspekte von Anfang an in den Entwicklungsprozess integriert werden. Während DevOps die Zusammenarbeit zwischen Entwicklung und Betrieb optimiert, fügt DevSecOps die Komponente Sicherheit hinzu – automatisiert, kontinuierlich und als gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten.

Welche Vorteile bietet DevSecOps für Unternehmen?

DevSecOps ermöglicht eine schnellere Softwarebereitstellung ohne Kompromisse bei der Sicherheit. Durch automatisierte Tests und integrierte Sicherheitsprozesse werden Schwachstellen frühzeitig erkannt, Nacharbeiten reduziert und die Qualität der Anwendungen verbessert. Das spart Zeit, Kosten und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit.

Wie gelingt der Einstieg in DevSecOps?

Der Einstieg beginnt idealerweise mit einer Bestandsaufnahme der bestehenden Sicherheitsprozesse. Anschließend werden geeignete Tools für Automatisierung und Monitoring integriert. Interdisziplinäre Teams, gezielte Schulungen und ein Security Champion helfen dabei, das nötige Wissen aufzubauen und den kulturellen Wandel zu unterstützen.

Welche Rolle spielt DevSecOps im SAP-Umfeld?

Auch im SAP-Kontext gewinnt DevSecOps an Bedeutung, insbesondere durch die Integration von Cloud-Technologien und CI/CD. Mit Tools wie abapGit, dem ABAP Test Cockpit (ATC) und gCTS lassen sich erste DevSecOps-Prinzipien auch in klassischen SAP-Landschaften umsetzen. In der SAP BTP bieten Container-Architekturen zusätzliche Möglichkeiten für automatisierte Sicherheitsmaßnahmen.

Wer kann mir beim Thema DevSecOps helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema DevSecOps benötigen, stehen Ihnen die Experten von Erlebe Software, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.

Christoph Lordieck

Christoph Lordieck

Als Bereichsleiter SAP Entwicklung berate ich Unternehmen rund um das Thema SAP Individualentwicklung. Einige Jahre Projekt- und Umsetzungserfahrung haben meinen Wissenshunger noch nicht gestillt und ich suche ständig nach neuen Themen und Entwicklungen im ABAP-Umfeld.

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