
SAP PP
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Funktionsweise von SAP PP
Unternehmen decken mit SAP PP die Absatz- und Produktionsplanung zur Festlegung der zu produzierenden Menge, die Materialbedarfsplanung, die Kapazitätsplanung und die Fertigungssteuerung ab.
Absatz- und Produktionsplanung
In der Programmplanung mit SAP PP wird die Absatzplanung mit dem Kundenbedarf zusammengeführt und so der Primärbedarf für die Produktion ermittelt. Den Kundenbedarf stellen die Kundenaufträge aus dem Vertrieb dar. Bei der Absatzplanung handelt es sich um den künftigen Bedarf – dieser ist unabhängig von Beständen und verfügbaren Kapazitäten. Verantwortliche nutzen oft die Absatzvergangenheit als Grundlage ihrer Absatzplanung.
Materialbedarfsplanung
Auf Grundlage von Durchlaufzeiten, Losgrößen und Ausschussmengen ermitteln Anwender mit SAP PP einen grundlegenden Bedarf auf allen Dispositionsstufen. Über eine Simulation der Materialbedarfsplanung können Verantwortliche überprüfen, wie sich die Änderung eines Bedarfes auf die Kapazitätsauslastung, die Bestände und die Fremdbeschaffung auswirkt. Die Simulation lässt sich sowohl für die langfristige als auch die kurzfristige Planung durchführen.
Fertigungsauftragseröffnung
Die Fertigungsauftragseröffnung beschreibt die Anlage eines Fertigungsauftrags und die durchgeführten Aktionen wie die Stammdatenselektion, Terminierung und Verfügbarkeitsprüfung. Der Fertigungsauftrag wird entweder durch einen automatisch erzeugten Planauftrag, der aus der Materialbedarfsplanung stammt, oder durch eine manuelle Eröffnung umgesetzt.
Kapazitätsplanung
In der Kapazitätsplanung planen Anwender den Arbeitsvorrat zeitgenau ein und legen zeitgleich eine Reihenfolge der Fertigungsschritte fest.
Fertigungsdurchführung
SAP PP erfasst und steuert die tatsächliche Fertigung von der Materialentnahme über die Rückmeldung bis hin zur Abrechnung.
Es gibt verschiedene Fertigungsarten, die sich mit dem Modul steuern lassen:
- Diskrete Steuerung
- Serienfertigung
- Prozessfertigung
- Kanban
- Projektfertigung
Organisationseinheiten
SAP PP bezieht sich im Wesentlichen auf die Organisationseinheiten Buchungskreis, Werk und Lagerort.
Jeder Buchungskreis, z. B. eine Firma, kann mehrere Werke und jedes Werk kann mehrere Lagerorte beinhalten. Werke bilden die verschiedenen Produktionsstandorte ab. Lagerorte werden mit einem Werksbezug definiert – der Name des Lagerorts ist demnach nur innerhalb eines Werkes eindeutig.
Mit SAP PP können Verantwortliche ein Unternehmen mit den entsprechenden Organisationseinheiten aus Sicht der Produktion, Beschaffung, Instandhaltung und Disposition gliedern. Auf Werksebene werden die Bestandsführung, die Bewertung und Inventur der Bestände, die Programm- und Produktionsplanung, die Produktionssteuerung sowie die Bedarfsplanung durchgeführt.
Untermodule von SAP PP
SAP PP verfügt über mehrere Untermodule, die jeweils bestimmte Teilbereiche abdecken und mit Informationen aus anderen Modulen des ERP-Systems arbeiten. So hat das Untermodul SAP PP-MRP (Manufacturing Resource Planning) einige Berührungspunkte mit dem Modul SAP MM (Materials Management).
SAP PP-PI (Produktionsplanung Prozessindustrie)
Mit SAP PP-PI werden Prozesse und Funktionen für die chargenorientierte Fertigung abgebildet. Es unterstützt Anwender zum Beispiel bei der Integration von Transport-, Entsorgungs- und Produktionsabläufen und wird hauptsächlich in der pharmazeutischen und chemischen Industrie eingesetzt. Mit verschiedenen Tools, z. B. für das Anlegen von Planungsrezepten oder Prozessaufträgen, unterstützt das Modul die Produktionsplanung.
SAP PP-SFC (Production Planning for Shop Floor Control)
Nutzer erstellen mit diesem Modul Fertigungsaufträge, mit denen sie festlegen, was gefertigt wird, zu welchem Zeitpunkt die Fertigung stattfinden soll und wieviel sie kostet. Zudem beinhaltet ein Fertigungsauftrag die für die Fertigung notwendigen Ressourcen.
Fertigungsaufträge sind ein wichtiger Bestandteil des Fertigungsprozesses, da sie die notwendigen Informationen für die Produktion bereitstellen.
SAP PP-REM
SAP PP-REM ist für die Produktionsplanung und Fertigungssteuerung bei Serien- bzw. Fließfertigung vorgesehen. Das Modul sorgt für die Bearbeitung von Produktionsplänen und zielt daher weniger auf eine einzellosbezogene Fertigung ab. Unternehmen profitieren dabei davon, dass sie ihren Produktionssteuerungsaufwand reduzieren können.
Vorteile von SAP PP
Unternehmen profitieren mit SAP PP von vielen Vorteilen:
- Optimale Planung der Produktion. Es wird der bestmögliche Bedarf an Komponenten erstellt, damit für die Fertigung immer genug Bestand vorhanden ist und nicht zu viel Bestand besteht.
- Die Durchführung der Produktion kann individuell an die Anforderungen eines Unternehmens ausgerichtet werden.
- Der Kapazitätsbedarf von Arbeitsplätzen und Mitarbeitern ist immer bekannt, sodass Aufträge optimal eingeplant werden können.
- Die bessere Planung und Durchführung der Produktion spart Kosten bei der Lagerhaltung und verhindert einen möglichen Produktionsausfall durch fehlende Komponenten.
Was gibt es vor der Einführung von SAP PP zu beachten?
Verantwortliche sollten sich vor einer Einführung von SAP PP die bestehenden Prozesse im Unternehmen im Detail anschauen. Grundsätzlich ist das Modul branchenspezifisch aufgebaut, weil verschiedene Branchen unterschiedliche Produktionsarten und Geschäftsprozesse bevorzugen. Die optimale Produktionsart hängt bereits von kleinen Unterschieden in den Prozessabläufen ab, weshalb eine sorgfältige Analyse der eigenen Geschäftsprozesse vor der SAP-PP-Einführung immens wichtig ist.
Fazit
Unternehmen führen mit SAP PP ihre Prozessplanung und -steuerung durch. Die Teilbereiche, die das Modul abdeckt, reichen von der Absatz- und Produktionsplanung über die Programmplanung, die Materialbedarfsplanung und die Kapazitätsplanung bis hin zur Fertigungssteuerung. Dabei lassen sich die Organisationseinheiten Buchungskreis, Werk und Lagerort aus Sicht der Produktion, Beschaffung, Instandhaltung und Disposition abbilden.
Das Modul ist branchenspezifisch ausgerichtet, weil sich die verschiedenen Produktionsarten in unterschiedlichen Branchen unterscheiden. Bei einer Einführung im eigenen Unternehmen müssen Verantwortliche die Geschäftsprozesse analysieren, damit das Modul optimal an die Produktionsprozesse angepasst werden kann.
Wichtige Module sind unter anderem SAP PP-PI, mit dem vor allem Industrieunternehmen Produktions-, Entsorgungs- und Transportprozesse sicherstellen, SAP PP-SFC, mit dem Fertigungsaufträge erstellt werden und SAP PP-REM, das die Bearbeitung von Produktionsplänen sicherstellt.
Die Vorteile, von denen Unternehmen mit der Einführung des Moduls profitieren, sind vielfältig. Zum einen wird der optimale Bedarf an Komponenten für die Produktion ermittelt, sodass diese sichergestellt ist und dennoch nicht zu viel gelagert werden muss. Zum anderen kann SAP PP an die individuellen Produktionsabläufe eines Unternehmens angepasst werden. Insgesamt führt eine bessere Produktionsplanung immer zu einer Kostenersparnis.
Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie weitere Fragen zum Thema SAP PP haben.

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FAQ
Was ist SAP PP?
SAP PP (SAP Produktionsplanung und -steuerung) beinhaltet vielseitige Werkzeuge, mit denen Anwender die räumliche und zeitliche Planung von Produktionstätigkeiten vornehmen und die Versorgungskette innerhalb des Unternehmens sicherstellen können.
Welche Untermodule gibt es bei SAP PP?
Zu den Untermodule gehören SAP PP-PI, SAP PP-SFC und SAP PP-REM, die unterschiedliche Produktionsarten unterstützen.
Welche Vorteile bietet SAP PP?
SAP PP verbessert die Produktionsplanung, reduziert Lagerkosten und passt sich den individuellen Produktionsprozessen an.