SAP Master Data Governance – Wie das Projekt gestartet werden kann
Der Start eines SAP Master Data Governance (MDG) Projekts ist nicht immer leicht. Es gibt so viele Informationen zu beachten und zu analysieren, dass der Überblick schnell verloren gehen kann. Welche wichtigen Fragen Sie sich zum Start eines SAP Master Data Governance Projekts stellen sollten, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
In unserem letzten Blogbeitrag zum Thema SAP Master Data Governance, haben wir das System und mögliche Szenarien zum Betrieb kennengelernt. Wie gehen wir nun ein solches Einführungsprojekt für SAP MDG an und was haben wir zuvor zu tun, um überhaupt starten zu können?
Aktueller Stammdatenprozess
Es ist wichtig, dass der vorherige Prozess zur Stammdatenverwaltung, wenn denn einer existiert, klar ist und dass auch die betroffenen Personen über die angedachten Neuerungen zur Synchronisierung von Stammdaten abgeholt werden. Das Thema „Change Management“ ist hier ein entscheidender Faktor, denn die Personen, die die Stammdaten zuvor verwaltet haben, werden ihnen eine große Hilfe bei diesem Projekt sein. Das Know-how, das die Kollegen über die Jahre ihrer Tätigkeit angehäuft haben, kann perfekt in die Verwaltung des MDG-Systems einfließen.
Aufbereitung der Daten
Es ist wichtig zu wissen, welche Systeme angeschlossen werden sollen bzw. bereits angeschlossen sind und welche Stammdaten auch wirklich auf allen Systemen benötigt werden. Häufig werden bestimmte Stammdaten lediglich auf einem System benötigt. Die Stammdaten jedoch, die auf mehreren Systemen Anwendung finden, müssen genau betrachtet werden. Hier können wir nun noch tiefer ins Detail gehen und beleuchten, welche expliziten Felder dieser Stammdaten benötigt und verwaltet werden sollen. Je genauer die Vorbereitung und Aufstellung der Daten und Felder ist, desto besser und einfacher ist der Aufbau des SAP MDG Systems. Aus Erfahrung erfordert die Bestimmung der zu synchronisierenden Felder der Stammdaten einen enormen Aufwand und die Einbeziehung mehrerer Fachabteilungen und Experten. Die Stammdaten werden in der kompletten Wertschöpfungskette des Unternehmens von Anfang bis Ende benötigt. Das erklärt, warum so viele Fachabteilungen involviert sind.
Zukünftige Verwaltung der Stammdaten
Haben wir die zu synchronisierenden und ggf. zu verwaltenden Daten für das zukünftige SAP MDG System identifiziert, stellt sich noch die Frage, in welchem Betriebsmodus das System laufen soll. Wollen Sie sich ein neues System aufbauen, dort alle Stammdaten verwalten und dazu jegliche Stammdatenverwaltung auf den anderen Systemen unterbinden oder nutzen Sie das SAP MDG System lediglich zur Synchronisierung der Stammdaten?
Es empfiehlt sich auch hier vorab mit den Fachabteilungen zu sprechen und sich vor Beginn des Projekts auf eine Variante zu einigen, die für alle passt. Was nicht passieren sollte, ist überall Stammdaten einzupflegen und zu bearbeiten, das sorgt für unnötige Fehler. Einigen sie sich auf ein führendes System zur Pflege der Stammdaten. Im MDG-System selbst lässt sich hervorragend ein Workflow-Prozess zur Anlage und Änderung von Stammdaten einpflegen, der dann durch die Fachabteilung geprüft und freigegeben wird. So halten Sie die Qualität der Stammdaten hoch und haben nur einen Punkt zur Pflege. Weitere Systeme werden dann durch die Synchronisierung vom MDG-System bedient.
Sprechen Sie in diesem Zusammenhang auch mit den Verantwortlichen der Schnittstellen zu den anderen Systemen, falls bereits welche existieren und klären Sie die Möglichkeiten zur Anbindung eines weiteren Systems.
Fragen
Um ein SAP MDG System in ihrem Unternehmen einzuführen, sind also einige Vorbereitungen zu treffen. Beantworten Sie sich abschließend nochmal folgende Fragen:
- Wie sieht mein aktueller Prozess zur Stammdatenverwaltung aus? Habe ich überhaupt einen Prozess zur Synchronisierung von Stammdaten zwischen meinen Systemen?
- Welche Stammdaten möchte ich konkret synchronisieren und verwalten? Welche Stammdaten sind nicht für alle Systeme relevant?
- Wie möchte ich das MDG System betreiben? Soll eine Verwaltung und Überprüfung der Daten stattfinden oder nur eine Synchronisierung?
- Wer ist verantwortlich für die Schnittstellen zu anderen Systemen? Können die Schnittstellen einfach erweitert werden oder müssen Experten einbezogen werden?
Haben Sie sich ähnliche Fragen gestellt und wie haben Sie diese beantwortet?
Ich bin auf Ihre Kommentare gespannt.