ALE (Application Link Enabling)
Sie wollen bestimmte Daten von Ihrem SAP-System in ein anderes SAP-System oder sogar in ein Fremdsystem verteilen? Dann könnte die in das SAP-System integrierte Technologie Application Link Enabling die richtige Lösung für Sie sein. In diesem Artikel werde ich Ihnen zeigen, welche Einstellungen Sie vornehmen müssen, um die Funktionen von ALE verwenden zu können.
Bevor wir uns das nötige Customizing anschauen, möchte ich Ihnen kurz erklären, was Application Link Enabling überhaupt ist. ALE ist eine Technologie in SAP-Systemen, welche zum Austausch von Nachrichten zwischen Anwendungssystemen verwendet wird. Sie ist dabei ein fester Bestandteil der SAP-Integrationstechnologie und dient als Schnittstelle sowohl zwischen SAP-Systemen untereinander als auch zwischen SAP-Systemen und Fremdsystemen. ALE verwendet dabei IDoc’s (Intermediate Document) zum Versenden der Daten. Im Sendersystem wird ein IDoc erzeugt und mit den zu übertragenden Daten befüllt. Anschließend wird das IDoc an das Empfängersystem versendet. Im Empfängersystem wird daraufhin die Eingangsverarbeitung vom IDoc angestoßen und die eingegangen Daten werden verarbeitet.
IDoc (Intermediate Document)
Der Aufbau von IDoc’s ist grundsätzlich in drei verschiedene Arten von Sätzen aufgeteilt. Zum einen gibt es den Kontrollsatz, in welchem grundlegende Informationen hinterlegt sind. Das sind unter anderem der IDoc-Typ, Sender- und Empfängerinformationen sowie Datum-/Zeitstempel. Außerdem existieren mehrere Statussätze zu einem IDoc, die Fehler- und Erfolgsmeldungen beinhalten. Dabei sind die Stati 0 bis 49 für ausgehende IDoc’s und die Stati 50 bis 75 für eingehende IDoc’s vorgesehen. Des Weiteren gibt es noch die Datensätze. In diesen Sätzen sind die einzelnen Daten, unterteilt in verschiedene Segmente, enthalten.
Verteilungsmodell von ALE
Um festlegen zu können, welche Daten von welchem Sender-System an welches Empfänger-System gesendet werden sollen, wird das sogenannte Verteilungsmodell gepflegt. Dieses kann mit Hilfe der Transaktion BD64 aufgerufen werden. Hier geben Sie die Nachrichtentypen an, die für eine bestimmte Schnittstelle versendet werden sollen. Die Nachrichtentypen bestimmen, welche Datenstrukturen versendet werden. Es gibt bereits vorhandene Basistypen, wie z.B. “MATMAS” (Materialstamm). Aber es ist auch möglich, bestehende Typen um Datensätze zu reduzieren bzw. zu erweitern oder ganz individuelle Nachrichtentypen zu erstellen. Diese Funktionalität ist mit der Transaktion BD53 abgedeckt.
Für den Datenaustausch über die ALE-Schnittstelle muss eine Partnervereinbarung generiert werden. Das geht in der Transaktion BD64 einfach über die Menüpunkte Umfeld -> Partnervereinbarung generieren. In der Transaktion WE20 können Sie Einstellungen zu den Partnervereinbarungen treffen. So können Sie beispielsweise die Eingangs- und Ausgangsverarbeitung von Nachrichtentypen steuern.
Falls Sie noch Fragen bezüglich der ALE-Technologie haben, dann schreiben Sie diese bitte unten in die Kommentare und ich werde Sie schnellstmöglich beantworten.