Was ist dieses PRINCE2?
Vielleicht sind Sie in Büchern, Artikeln, Vorträgen oder Gesprächen mit Kollegen schonmal über den Begriff PRINCE2 gestolpert und haben eventuell auch schon herausgefunden, dass es sich dabei um eine Projektmanagementmethode handelt. Doch was genau dahintersteckt ist Ihnen noch nicht ganz klar? Im folgenden Beitrag möchte ich Ihnen einen Überblick über diese Methode des Projektmanagements verschaffen und klären, was das Besondere ist und für welche Projekte sich PRINCE2 eignet.
Was ist PRINCE2?
PRINCE2 ist eine Abkürzung für “Projects in Controlled Environments”, wobei die abschließende Zwei die neue Version der Projektmanagementmethodik meint. Die erste Version wurde bereits 1989 als Regierungsstandard für britische IT-Projekte entwickelt, bald aber auch außerhalb von IT-bezogenen Projekten eingesetzt und in der überarbeiteten Version dann im Jahr 1996 vorgestellt. Die aktuellste Version von PRINCE2 stammt aus dem Jahr 2009 und bildet – im Vergleich zur ursprünglichen Version – eine schlankere Methode für strukturiertes Projektmanagement.
PRINCE2 besteht im Kern aus vier Bausteinen, nämlich den sieben Grundprinzipien, den sieben Themen, den sieben Prozessen und der Anpassung an die Projektumgebung.
Die sieben Grundprinzipien
Obwohl sich PRINCE2 auf viele verschiedene Projekte anwenden lässt und einen gewissen Spielraum bieten, was Anpassbarkeit angeht, sind die sieben Grundprinzipien ein fixer Grundstein und sind unveränderbar und müssen auf jeden Fall beachtet werden, wenn man sich dazu entschließt nach dieser Projektmanagementmethodik zu arbeiten. Die sieben Grundprinzipien lauten:
- Fortlaufende geschäftliche Rechtfertigung
- Lernen aus Erfahrungen
- Definierte Rollen und Verantwortlichkeiten
- Steuern über Managementphasen
- Steuern nach dem Ausnahmeprinzip
- Produktorientierung
- Anpassen an die Projektumgebung
Die sieben Themen
Die sieben Themen bündeln die Aspekte des Projektmanagements in sich, mit denen sich ein guter Projektmanager im Laufe des Projekts regelmäßiger auseinandersetzen sollte, da das Behandeln der Themen auf den Projekterfolg einzahlt. Die sieben Themen der PRINCE2-Methodik lauten:
- Business Case
- Organisation
- Qualität
- Pläne
- Risiken
- Änderungen
- Fortschritt
Die sieben Prozesse
PRINCE2 versteht ein Projekt aus einer Abfolge von verschiedenen Phasen, die in der jeweils verschiedene Dinge im Fokus stehen. Jede Phase besteht bei PRINCE2 aus eigenen Aktivitäten, welche in strukturierter Form ausgeführt werden sollen, um dem großen Projektziel entgegenzuarbeiten. Die sieben Prozesse innerhalb von PRINCE2 lauten:
- Vorbereiten eines Projekts
- Lenken eines Projekts
- Initiieren eines Projekts
- Steuern einer Phase
- Managen der Produktlieferung
- Managen eines Phasenübergangs
- Abschließen eines Projekts
Anpassung an die Projektstruktur
PRINCE2 wirbt damit, dass sich verschiedene Projekte mit unterschiedlichen Anforderungen, unterschiedlicher Größe und unterschiedlicher Komplexität nach diesem Prinzip managen lassen. Dafür kann PRINCE2 an die Rahmenbedingungen des jeweiligen Projekts angepasst werden und Elemente, die in beispielsweise einem kleinen Projekt zu einem unnötigen Overhead führen würden, können vereinfacht werden. Bei all diesen Anpassungen an das eigene Projekt müssen die sieben Grundprinzipien dennoch immer beachtet werden, da diese – wie oben bereits erwähnt – in Stein gemeißelt sind und nicht angepasst werden dürfen.
Durch die klare Struktur und die leichte Anpassbarkeit an verschiedene Projektsituationen erfreut sich PRINCE2 einer großen Beliebtheit und zählt zu einer der führenden Projektmanagementmethoden weltweit. Daher prüfen Sie doch gerne einmal, ob sich PRINCE2 nicht auch auf Ihr nächstes IT-Projekt anwenden lässt. Sollten Sie noch Fragen haben oder nach Ideen Suchen, wie Sie die Theorie hinter der Methodik in die Praxis überführen, freue ich mich, wenn Sie mich kontaktieren oder einen Kommentar hinterlassen.