Christoph Lordieck
4. Juni 2025

DevOps

DevOps vereint Entwicklung und Betrieb zu einem leistungsfähigen IT-Modell. Erfahren Sie hier, was genau DevOps ist und wie Unternehmen durch Automatisierung, Teamwork und neue Methoden schneller und besser liefern.

Was ist DevOps?

DevOps ist ein moderner IT-Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen Softwareentwicklung (Development) und IT-Betrieb (Operations) systematisch fördert. Es handelt sich nicht um ein Tool, sondern um eine Kombination aus Denkweise, Prozessen und Technologien, die auf Effizienz, Qualität und Zusammenarbeit abzielt. DevOps steht für eine neue Unternehmenskultur in der IT, die auf Vertrauen, Transparenz und kontinuierlichem Lernen basiert.

Charakteristisch für DevOps sind automatisierte Abläufe, nahtlose Integration und gemeinsame Verantwortung über Abteilungsgrenzen hinweg. Damit unterscheidet sich DevOps grundlegend von traditionellen IT-Modellen, in denen Entwicklung und Betrieb strikt voneinander getrennt agieren.

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Ziel von DevOps

DevOps verfolgt das Ziel, den gesamten Lebenszyklus von Software – von der Planung über die Entwicklung und Tests bis hin zu Deployment, Betrieb und Wartung – ganzheitlich zu betrachten und kontinuierlich zu verbessern. Dabei sollen organisatorische Trennungen respektiert, aber durch gemeinsame Prozesse, Tools und Verantwortlichkeiten überbrückt werden. So wird die Time-to-Market verkürzt, die Qualität erhöht und die Zusammenarbeit gestärkt.

Die vier zentralen DevOps-Komponenten

DevOps

Die vier Komponenten von DevOps

1. Teams

DevOps fordert interdisziplinäre Teams, in denen Entwicklung, Betrieb, Testing, Support und Fachbereiche eng zusammenarbeiten. Wissen wird geteilt statt gehortet. Dadurch entsteht eine gemeinsame Verantwortung für das Produkt – mit schnelleren Abstimmungen, direkterem Feedback und höherer Liefertreue.

2. Tools & Automatisierung

Ein zentrales Element von DevOps ist die Automatisierung:

  • Continuous Integration (CI): Code wird kontinuierlich zusammengeführt und getestet.
  • Continuous Delivery (CD): Software kann jederzeit automatisiert ausgeliefert werden.
  • Continuous Deployment: Automatisierte Veröffentlichung in der Produktivumgebung.
  • Infrastructure as Code (IaC): Infrastruktur wird wie Software behandelt.
  • Monitoring & Logging: Transparenz über Performance und Verfügbarkeit.

Die Automatisierung entlastet Menschen von Routinetätigkeiten und reduziert Fehlerquellen.

3. Methoden

DevOps erweitert klassische ITIL-basierte Prozesse durch agile, iterative und feedbackgetriebene Methoden. Es integriert sich nahtlos in agile Vorgehensmodelle wie Scrum oder Kanban, ohne an sie gebunden zu sein. Besonders hervorzuheben ist die produktorientierte Denkweise: Kleine, inkrementelle Verbesserungen statt großer Releases.

4. Transparenz & Stabilität

Messungen auf Projekt- und Infrastrukturebene sind zentral:

  • Projektqualität (Velocity, Sprint-Ergebnisse, Anwenderfeedback)
  • Infrastrukturqualität (Verfügbarkeit, Reaktionszeiten, Ausfallmonitoring)

Diese Daten bilden die Grundlage für kontinuierliche Optimierung.

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Vorteile von DevOps

Die Einführung von DevOps bringt eine Reihe klarer Vorteile mit sich, die sich sowohl technisch als auch organisatorisch positiv auf die gesamte IT-Landschaft auswirken.

Schnellere Release-Zyklen

Durch automatisierte Build- und Deployment-Prozesse ist es möglich, Software deutlich schneller auszuliefern. Was früher Wochen dauerte, lässt sich heute in Tagen oder sogar Stunden realisieren. Dadurch kann das Unternehmen rascher auf neue Marktanforderungen reagieren.

Höhere Produktqualität durch frühzeitiges Feedback

Fehler werden durch automatisierte Tests und kontinuierliche Integration frühzeitig erkannt. Statt am Ende eines Projekts kommen Rückmeldungen kontinuierlich während der Entwicklung – das erhöht die Qualität und reduziert die Kosten für Nachbesserungen. Teams können Änderungen sofort prüfen und Verbesserungen direkt einfließen lassen.

Transparente Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten

Entwicklung, Betrieb, Fachbereiche und Support arbeiten in einem DevOps-Modell eng und abgestimmt zusammen. Gemeinsame Tools, regelmäßige Meetings und geteilte Verantwortlichkeiten fördern Transparenz und gegenseitiges Verständnis. Silos werden aufgebrochen und das gesamte Team zieht an einem Strang.

Stärkere Kundenorientierung

Kundenanforderungen lassen sich schneller umsetzen, da die Feedbackschleifen kürzer sind und neue Funktionen kontinuierlich ausgeliefert werden. Auch Änderungswünsche aus dem Live-Betrieb fließen schneller in den Entwicklungsprozess ein. Das Resultat: Produkte, die näher an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer liegen.

Bessere Skalierbarkeit und Stabilität

Automatisierung und Infrastructure as Code ermöglichen es, IT-Infrastrukturen schnell und kontrolliert zu erweitern oder anzupassen. Gleichzeitig wird durch Monitoring und automatisiertes Incident-Handling die Betriebssicherheit erhöht. Fehler lassen sich früh erkennen und oft automatisch beheben, bevor sie überhaupt kritisch werden.

Herausforderungen von DevOps

Trotz der vielen Chancen ist die Umsetzung von DevOps mit einigen Herausforderungen verbunden, die Unternehmen strategisch und kulturell bewältigen müssen.

Anpassung bestehender Prozesse

DevOps erfordert ein Umdenken in der IT-Organisation – etablierte Abläufe, insbesondere nach ITIL, müssen überdacht und in Teilen verändert werden. Das bedeutet, dass Prozesse wie Change- oder Release-Management flexibler und schneller gestaltet werden müssen. Diese Transformation kann insbesondere in streng regulierten Umgebungen auf Widerstände stoßen.

Etablierung neuer Rollen, Tools und Denkweisen

Mit DevOps entstehen neue Aufgabenprofile und Anforderungen an Kompetenzen: Entwickler benötigen Infrastrukturverständnis, Betriebsverantwortliche müssen Code- und Automatisierungskenntnisse aufbauen. Gleichzeitig erfordert der Einsatz neuer Tools eine umfassende Schulung und den Aufbau technischer Expertise. Der Lernaufwand ist hoch, zahlt sich aber langfristig aus.

Aktives Change-Management

Die Einführung von DevOps ist kein rein technisches Projekt, sondern ein kultureller Wandel. Dieser Wandel kann nur gelingen, wenn Führungskräfte ihn unterstützen und Veränderungsprozesse aktiv begleiten. Es braucht klare Kommunikation, eine offene Fehlerkultur und Geduld, um bestehende Denkmuster zu verändern und Vertrauen zwischen den Teams aufzubauen.

DevOps und SAP

DevOps gewinnt auch im SAP-Umfeld zunehmend an Bedeutung, obwohl SAP traditionell als wenig agil gilt. Mit modernen Tools und Methoden lassen sich jedoch viele DevOps-Prinzipien auch in SAP-Systemlandschaften umsetzen. So ermöglichen beispielsweise Central Change and Transport System (CTS+) oder der SAP Solution Manager (Charm) ein automatisiertes Transportmanagement über verschiedene Systemstufen hinweg.

Auch Continuous Integration ist mit ABAP Unit Tests, dem ABAP Test Cockpit (ATC) und Tools wie abapGit möglich, wodurch sich Codequalität frühzeitig absichern lässt. Die Integration von Git-Repositories bringt zudem mehr Transparenz und bessere Zusammenarbeit in Entwicklungsteams. In Cloud-Umgebungen, etwa auf der SAP Business Technology Platform, lassen sich containerisierte Anwendungen und Microservices entwickeln, die nahtlos in moderne CI/CD-Pipelines eingebunden werden können.

Ergänzend sorgt SAP Focused Run oder der Solution Manager für leistungsfähiges Monitoring – ein weiterer Baustein für DevOps im Enterprise-Kontext. Unternehmen, die SAP-Systeme betreiben, profitieren somit zunehmend von kürzeren Release-Zyklen, höherer Stabilität und einer besseren Abstimmung zwischen Entwicklung und Betrieb.

DevOps in der ABAP-Entwicklung

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Praxisbeispiel: DevOps bei einem mittelständischen Unternehmen

Ein mittelständisches Industrieunternehmen mit eigener IT-Abteilung hat DevOps eingeführt, um Release-Zyklen für eine interne Webplattform zu verkürzen. Früher dauerten neue Funktionseinführungen mehrere Wochen und mussten manuell in mehreren Stufen getestet und deployed werden.

Nach der Einführung einer CI/CD-Pipeline mit Tools wie GitLab, Docker und Ansible werden heute Features innerhalb weniger Tage automatisiert getestet, dokumentiert und ausgeliefert. Entwicklung, Fachbereich und Betrieb arbeiten in einem gemeinsamen wöchentlichen Planungs-Meeting eng zusammen. Dadurch werden Fehler früh erkannt, Deployments laufen per Knopfdruck und neue Anforderungen können viel schneller umgesetzt werden – mit messbar höherer Akzeptanz bei den Anwendern.

Fazit

DevOps ist weit mehr als nur ein technischer Ansatz. Es ist ein ganzheitliches Betriebsmodell für moderne, digitale Organisationen. Wer seine Softwareentwicklung beschleunigen, Betriebskosten senken und die Qualität steigern möchte, kommt an DevOps nicht vorbei.

Ein gut eingeführtes DevOps-Modell bedeutet: Weniger Silos, mehr Verantwortung, mehr Tempo – und ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Websession: DevOps

Haben Sie noch weitere Fragen zum Thema DevOps? Sprechen Sie uns an und wir beraten Sie dazu, wie Sie DevOps in Ihrem Unternehmen umsetzen können!

FAQ

Was ist DevOps?

DevOps ist ein moderner IT-Ansatz, der Softwareentwicklung (Development) und IT-Betrieb (Operations) eng miteinander verzahnt. Ziel ist es, durch Zusammenarbeit, Automatisierung und kontinuierliche Verbesserung effizientere, stabilere und schnellere Softwarebereitstellung zu ermöglichen.

Was unterscheidet DevOps von klassischen IT-Modellen?

Im Gegensatz zu klassischen Modellen, in denen Entwicklung und Betrieb getrennt arbeiten, setzt DevOps auf gemeinsame Verantwortung, Zusammenarbeit und Automatisierung. Mit DevOps werden Silos aufgebrochen, was zu schnelleren Abläufen und höherer Qualität führt.

Welche Vorteile bietet DevOps für Unternehmen?

DevOps ermöglicht kürzere Release-Zyklen, verbessert die Produktqualität durch frühzeitiges Feedback und sorgt für eine transparente, teamübergreifende Zusammenarbeit. So können Unternehmen agiler und kundenorientierter agieren.

Wie lässt sich DevOps konkret im Unternehmen umsetzen?

Durch interdisziplinäre Teams, den Einsatz von Automatisierungs-Tools wie CI/CD-Pipelines und die Integration agiler Methoden. Ein strukturierter Change-Prozess hilft, bestehende Prozesse zu transformieren und neue Denkweisen zu etablieren.

Welche Herausforderungen bringt die Einführung von DevOps mit sich?

Unternehmen müssen sich von etablierten Abläufen lösen, neue Rollen definieren und ihre Teams auf den Umgang mit neuen Tools und Methoden vorbereiten. Zudem erfordert der kulturelle Wandel gezieltes Change Management und Führungskräfte, die ihn aktiv mitgestalten.

Wer kann mir beim Thema DevOps helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema DevOps benötigen, stehen Ihnen die Experten von Erlebe Software, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.

Christoph Lordieck

Christoph Lordieck

Als Bereichsleiter SAP Entwicklung berate ich Unternehmen rund um das Thema SAP Individualentwicklung. Einige Jahre Projekt- und Umsetzungserfahrung haben meinen Wissenshunger noch nicht gestillt und ich suche ständig nach neuen Themen und Entwicklungen im ABAP-Umfeld.

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