So heißt SAP S/4HANA jetzt nicht mehr – das ist die neue Release-Systematik
Für Namensänderungen ihrer Software-Lösungen ist die SAP hinreichend bekannt. Nun trifft es auch die Releases der aktuellen ERP-Suite SAP S/4HANA. Wie sich die Release-Systematik für S/4HANA in Zukunft ändert und was genau dahintersteckt, erkläre ich Ihnen in diesem Blogbeitrag.
Dass SAP die Namen ihrer Produkte ändert, ist keine Seltenheit. Ein historisches Beispiel hierfür ist beispielsweise die Namensänderung der Software „SAP Enterprise Portal“ in „SAP NetWeaver Portal“ – die dann im Jahr 2014 einfach wieder in „SAP Enterprise Portal“ zurückbenannt wurde.
Auch SAP S/4HANA geht es jetzt „an den Kragen“: Zwar nicht der Benennung der grundlegenden Software, dafür aber der Benennungs-Systematik neuer Releases.
SAP S/4HANA: Status Quo in der Release-Benennung
Die Major-Releases von SAP S/4HANA On-Premises hatten bisher immer die Namenskonvention „YYMM“. YY meint hier die Kurzform für das Jahr, MM den entsprechenden Release-Monat.
Den Startschuss lieferte also im November 2015 die Version 1511. Dieser folgten über die Jahre 1610, 1709, 1809 und schließlich 1909. Hier zeichnet sich auch der Release-Rhythmus ab: Die Releases lagen bisher immer im Q3/Q4-Übergang des jeweiligen Jahres.
Neue Konventionen für On-Premises
Ab sofort wird die „Major-Release“ des Jahres für On-Premises nur noch mit der Jahreszahl an sich bezeichnet. Für das noch aktuelle Jahr bedeutet das also, die derzeitige Release hat die Bezeichnung SAP S/4HANA Enterprise Management 2020.
Auch wenn sich die Benennungskonvention für die On-Premises-Variante geändert hat, gibt es in manchen Punkten keine Neuerungen. Zum Beispiel beim Release-Zeitpunkt: SAP plant auch weiterhin die Veröffentlichung der neuen Release im Herbst jeden Jahres. Dementsprechend können wir uns also bereits jetzt auf die neue Release im Herbst 2021 freuen.
Was ebenfalls gleich bleibt, ist die Ergänzung der jeweils aktuellen Release um neue Funktionen: Die sogenannten „Feature Pack Stacks“ FPS01 und FPS02 kommen im Frühjahr und Sommer 2021 und erhalten sogenannte „Downports“ von ausgewählten Funktionen aus den Cloud-Releases.
SAP S/4HANA in der Cloud: Es bleibt alles, wie es ist
Für die Cloud-Variante ändert SAP hingegen nichts in der Benennungskonvention. Dies hängt damit zusammen, dass die Cloud-Releases im Gegensatz zu denen der On-Premises-Variante vier Mal im Jahr erscheinen – und nicht nur einmal im Jahr.
Um hier also der Verwechslungsgefahr vorzubeugen, bleibt SAP bei den Cloud-Releases bei dem alten Benennungsvorgehen. Die aktuelle Version heißt daher beispielsweise SAP S/4HANA Cloud 2011.
Ausblick für Ihre SAP-S/4HANA-Release: Mehr Updates, aber auch höhere Langlebigkeit
Wenn im kommenden Herbst die neue On-Premises-Version 2021 auf den Markt kommt, versetzt SAP die Version 2020 in den Maintenance-Mode. Das bedeutet: keine neuen Features mehr. SAP liefert Ihnen ab diesem Zeitpunkt nur noch rechtliche Updates und Bug Fixes. Hier zeigt sich schon der Wunsch von SAP: Sie als SAP-Kunde sollen deutlich häufiger Ihr System aktualisieren.
Dieser Trend zeigt sich auch im Support: Auf den On-Premises-Versionen erhalten Sie zukünftig nur noch für maximal 5 Jahre Support – spätestens dann ist ein Update notwendig.
Auf der einen Seite ist dies mit eingeschränkter Flexibilität verbunden – auf der anderen Seite zeigt sich hier aber auch eine positive Entwicklung, der sich der Softwareriese sogar offiziell verschrieben hat. Bleiben Sie nämlich versionstechnisch „auf der Höhe“, wird SAP S/4HANA als Produkt mindestens bis zum Jahr 2040 weitergeführt – in der IT-Welt nahezu eine Ewigkeit. Und wer weiß schon, wie die IT-Landschaft dann in 20 Jahren aussieht…