Konditionskontraktabrechung mit SAP Global Trade
Wünschen Sie sich auch eine bessere Abwicklung von Bonusabsprachen mit ihren Lieferanten? Bisher hatte der SAP Standard nur eingeschränkte Möglichkeiten geboten, um komplexe Absprachen mit Lieferanten abzubilden. Die Folgen waren eine schlechte Nachvollziehbarkeit der Abrechnungen, eine aufwändige Datenpflege und ein hohes Fehlerpotential.
Seit dem Release 617 mit dem Enhancement Package 7 bietet SAP eine neue Lösung für diesen Prozess. Hinter den Modulen SAP LO-AB (Agency Business, deutsch: Agenturgeschäft) und SAP LO-GT (Global Trade) verbergen sich Funktionen, die das alte SAP Bonus System ablösen. Insbesondere ist hier die Funktion LO-GT/CHB (Chargeback, deutsch: Rückvergütung) zu nennen.
Vorteile von SAP Global Trade
SAP Global Trade bietet gegenüber dem bisherigen SAP Bonus folgende entscheidenden Vorteile für Kontrakte:
- Eine Anpassung von laufenden Kontrakten und Konditionen ist ohne administrativen Aufwand, wie die Nachbewertung von Belegen, möglich
- Die Nachvollziehbarkeit der Abrechnung ist durch Ermittlung und Speicherung von kontraktrelevanten Umsatzlisten verbessert
- Eine Simulation der Abrechnung und damit eine Kontrolle der Kontrakte und Konditionen vor der Abrechnung ist möglich.
- Es gibt vielfältigere Möglichkeiten, um die für den Kontrakt relevanten Einkaufspositionen einzugrenzen
- Eine nachträgliche Abrechnung noch offener Posten aus vergangenen Perioden ist möglich (bei Verbuchung in der Folgeperiode)
- SAP Global Trade bietet mehr Möglichkeiten, Konditionen auf verschiedenen Hierarchieebenen zu pflegen
- Eine Verbesserte Übersichtlichkeit in der Kontraktpflege durch eine klare Trennung von Konditionszeilen
In der alten Bonusabrechnung wurden die Konditionswerte für die nachträgliche Abrechnung bereits beim Wareneingang ermittelt. Je komplexer die Konditionen und je größer die Anzahl der Lieferungen (z.B. Streckengeschäft), desto schwieriger wurde es hier, die abgerechneten Kontrakte nachzuvollziehen. Bei der Abrechnung im SAP Bonus gibt es kaum eine Möglichkeit, den abgerechneten Wert auf Positionsebene aufzuschlüsseln. Mögliche Differenzen der ermittelten Umsätze oder Mengen zu denen des Lieferanten können im SAP Bonus mit Standardmitteln nicht ausgewertet werden. Gerade in der lückenlosen Nachvollziehbarkeit vom Konditionskontrakt bis hin zu den Buchhaltungsbelegen und umgekehrt liegt eine ausgesprochene Stärke des neuen Systems. Alle Informationen lassen sich über die Navigation in den Standardoberflächen transparent darlegen.
Im neuen System werden viele dieser Schwachstellen behoben. Die Kontraktanlage ist klar strukturiert und bietet durch die Trennung von Umsatzbasis und Konditionen deutlich mehr Möglichkeiten auch komplexere Absprachen transparent abzubilden. Es ergeben sich neue Möglichkeiten, um Konditionen gezielt auf bestimmte Artikel, Warengruppen, Vorlieferanten oder andere Kriterien anzulegen. Außerdem ist es möglich Umsätze anhand dieser Kriterien gezielt von der Umsatzbasis auszuschließen. Zum Beispiel wenn der Kontrakt nur für bestimmte Artikel eines Lieferanten nicht gilt.
Abrechnung von Kontrakten
Die Übersichten der offenen bzw. bereits abgerechneten Kontrakte sind individuell anpassbar. Es sind Absprünge in die Kontrakte, die Belege und die Durchführung aller relevanten betriebswirtschaftlichen Vorgänge aus der Listanzeige vorgesehen.
Es können sowohl die Abrechnungsprozesse zu Lieferanten als auch zu Kunden abgebildet werden. Stammdatenänderungen werden automatisch bei der Abrechnung der Kontrakte berücksichtigt. Dies gilt auch rückwirkend und auch über die Teil- und Endabrechnung hinaus. Die Funktionalitäten der Aufrollung und der Deltaabrechnung stellen dies im SAP-Standard sicher.
Datenquellen und Erweiterbarkeit
Als Umsatzbasis für die Bonusabrechnung können die anfallenden Daten (Retail-Standard) aus den folgende Geschäftsprozessen genutzt werden:
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- Lieferantenbezug (Einkaufvolumen)
- POS-Daten (Abverkaufsvolumen)
- VZ-Lieferung an die Filialen (Lieferungsvolumen)
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Selbstverständlich lassen sich auch Festwerte wie Werbekostenzuschüsse abbilden, die keinen Umsatzbezug haben.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, frei definierbare Umsatztabellen bis hin zur Einbindung von SAP BW-Daten oder Daten aus Non-SAP Systemen, als Umsatzbasis zu nutzen. Dies ermöglicht die automatisierte Abrechnung von Boni für z.B. Neueröffnungen, Neulistungen, Aktionen oder sonstige bedingte Konditionen. Diese Lösungen können kundenindividuell im System umgesetzt werden. Der SAP-Standard stellt den Werkzeugkasten bereit, um eigene Funktionen über Customizing und BAdIs nahtlos in die Benutzeroberflächen und den Abrechnungsprozess zu integrieren. In fast allen Prozessschritten sind BAdIs vorgesehen, um die Lösung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Auch der Import bzw. Export von Konditionskontrakten über Bapi oder IDOC-Schnittstellen ist möglich.
Wir haben umfangreiche Erfahrung im Customizing und der Anpassung der neuen Funktionen an kundenindividuelle Anforderungen gesammelt. Wenn Sie Fragen zum Thema SAP Global Trade haben oder Unterstützung bei der Einführung oder der Anpassung der Bonusabrechnung auf Basis von Konditionskontrakten wünschen, dann rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie einen Kommentar unter diesen Blogbeitrag.
2 Kommentare zu "Konditionskontraktabrechung mit SAP Global Trade"
klingt sehr gut. Das wäre auch was für uns! 🙂
Hello Jan-Christian,
How are you? Your article and e-book for Contract Settlement are really helpful for us.
Can you help me with some more extra information regarding the Business volume table (Umszatztabelle) and the customized fields? How did you configure them?
Thanks in advance.
Best regards,
Svetlana Todorova