IDoc

Docs spielen eine zentrale Rolle in der Kommunikation zwischen SAP-Systemen und externen Anwendungen, doch die Fachbegriffe rund um das Thema wirken oft wie ein Buch mit sieben Siegeln. In diesem Beitrag entwirre ich für Sie das Begriffschaos und erkläre die wichtigsten Konzepte rund um IDocs klar, verständlich und praxisnah.

Das Wichtigste im Überblick

  • IDocs sind SAP-Objekte zur Übertragung von Geschäftsdaten als elektronische Nachrichten zwischen SAP- und Non-SAP-Systemen oder zwischen SAP-Systemen.
  • Die EDI-Standards ANSI ASC X12 und EDIFACT werden für die Definition von IDoc-Nachrichtentypen verwendet, um den Austausch von Geschäftsdokumenten zu ermöglichen.
  • IDocs bestehen aus verschiedenen Segmenten und beinhalten Begriffe wie Basistypen, Erweiterungen und Partnerrollen, um die Struktur der Nachricht zu definieren.
  • IDocs können automatisch, manuell oder über Hintergrundprozesse verarbeitet werden, bei Fehlern besteht die Möglichkeit der Bearbeitung, des Testens und der Archivierung.

Was ist SAP IDoc?

IDoc (Intermediate Document) ist ein SAP-Objekt, das Daten eines Geschäftsvorfalls in Form einer elektronischen Nachricht von einem System zum anderen überträgt. Der Zweck eines IDocs ist es, Daten oder Informationen von SAP an andere Systeme zu übertragen und umgekehrt. Die Übertragung von SAP- zu Non-SAP-Systemen erfolgt über  EDI-Subsysteme (Electronic Data Interchange). Für die Übertragung zwischen zwei SAP-Systemen wird ALE (Application Link Enabling) verwenden.

Architektur: Wie sind IDocs aufgebaut?

Ein IDoc besteht aus drei zentralen Bestandteilen: dem Kontrollsatz, dem Datensatz und dem Statussatz. Diese Elemente sind in SAP jeweils in unterschiedlichen Tabellen gespeichert und bilden gemeinsam die technische Grundlage für den Austausch und die Verarbeitung von Geschäftsdaten.

Die Struktur im Detail:

Kontrollsatz (Tabelle: EDIDC)
Der Kontrollsatz enthält allgemeine Verwaltungsinformationen zum IDoc. Dazu gehören unter anderem, IDoc-Nummer, Richtung (eingehend oder ausgehend), Status, Basistyp und Nachrichtentyp, Partnerdaten (Sender/Empfänger), Erstellungs- und Änderungszeitpunkt, Referenznummern wie Austauschdatei oder ISA-Nummer. 

Datensatz (Tabelle: EDID4)
Der Datensatz enthält die fachlichen Inhalte des IDocs. Diese sind in Segmente unterteilt, die wiederum Felder für konkrete Geschäftsdaten bereitstellen, beispielsweise Daten für Bestellungen, Rechnungen oder Lieferungen. Jedes Segment bildet dabei einen logischen Teil des Belegs ab.

Statussatz (Tabelle: EDIDS)
Der Statussatz dokumentiert den aktuellen Verarbeitungsstatus des IDocs. So lassen sich sämtliche Prozessschritte, vom Versand bis zur Verarbeitung im Zielsystem, nachvollziehen. Fehler, Warnungen oder erfolgreiche Verarbeitungsschritte werden hier übersichtlich protokolliert.

Dank dieser dreigeteilten Struktur sind IDocs nicht nur flexibel einsetzbar, sondern auch verlässlich nachvollziehbar. Das ist ein entscheidender Vorteil im systemübergreifenden Datenaustausch.

IDoc-Terminologie

Wer sich näher mit IDocs beschäftigen möchte, sollte einige grundlegende Begriffe kennen.

IDoc (Basis)-Typ

Ein IDoc-Basistyp (oder IDoc-Typ) definiert den technischen Aufbau eines IDocs. Er beschreibt, welche Segmente und Felder enthalten sein sollen und wie diese benannt, formatiert und strukturiert sind. Dabei wird zwischen Pflichtsegmenten und optionalen Segmenten unterschieden. So wird sichergestellt, dass alle relevanten Geschäftsdaten korrekt übertragen werden. Basistypen sind auf verschiedene Geschäftsvorfälle zugeschnitten, etwa Bestellungen oder Rechnungen, und bilden die Grundlage für einen standardisierten Datenaustausch zwischen Systemen.

IDoc-Nachrichtentyp

Der Nachrichtentyp beschreibt den fachlichen Inhalt eines IDocs – also, welcher Geschäftsvorfall übertragen wird, etwa eine Bestellung, Lieferung oder Rechnung. Er steht für den funktionalen Zweck der Nachricht, unabhängig von deren technischer Struktur. Nachrichtentypen wie ORDERS oder INVOIC werden im System mit einem passenden Basistyp verknüpft. Erst diese Kombination ermöglicht es SAP, die richtigen Daten im richtigen Format für die jeweilige Anwendung zu senden oder zu empfangen.

IDoc-Erweiterung

Der Basistyp enthält alle Standardfelder, die für die Durchführung eines Geschäftsvorfalls erforderlich sind. Wenn Sie jedoch zusätzliche Werte an Ihren Partner senden wollen, können Sie die Funktion IDoc-Erweiterung nutzen. Diese erweitert den Basistyp um zusätzliche benutzerdefinierte Segmente und Felder, die im Standard-Basistyp nicht verfügbar sind.

IDoc-Segmente

IDoc-Segmente enthalten die eigentlichen Daten, die Sie an einen Partner senden oder von ihm empfangen. Diese Segmente enthalten die IST-Werte, die Sie im Rahmen der IDoc-Übertragung senden.

Über- und untergeordnete Segmente

Das IDoc-Segment wird als übergeordnetes Segment bezeichnet, wenn es eigene Segmente enthält. Die abhängigen Segmente werden als Untersegmente aufgerufen.

IDoc Segmente

Abb. 1: IDoc über- und untergeordnete Segmente.

Eingang und Ausgang

IDocs für die Versendung von Daten heißen Ausgangs-IDocs. IDocs, die in das System eingehen, sind Eingangs-IDocs. SAP stellt die IDoc-Richtungen mit einer „1“ (Ausgang) bzw. einer „2“ (Eingang) dar.

Partner

Wenn Sie Nachrichten erhalten, sind Sie „Receiving Partner“ und wenn Sie Nachrichten verschicken, sind Sie „Sending Partner“. Außerdem unterscheiden Sie bei den Partnerarten zwischen „KU“ für Kunden, „LI“ für Lieferanten und „LS“ für logistische Systeme.

Prozesscode

Der Vorgangscode enthält die Details des Funktionsbausteins, die das System für die IDoc-Verarbeitung verwendet. Den Nachrichtentyp können Sie mit dem Vorgangscode verknüpfen.

Port

Der IDoc-Port enthält die Informationen darüber, wie Daten zwischen dem Quell- und Zielsystem gesendet werden. Die Art des Ports definiert die im Port enthaltenen Informationen. Für den Porttyp „Internet“ enthält der Port die IP-Adresse des Zielsystems. Für den Porttyp „Datei“ werden Verzeichnis- oder Dateinameninformationen gepflegt. Der Port „tRFC“ enthält Informationen über die RFC-Destination des Zielsystems. Die IDoc-Übertragung über ALE verwendet „tRFC“-Ports.

Technische Dokumentation (WE60)

Die IDoc-Dokumentation finden Sie mit dem TCODE WE60. Sie hilft Ihnen, Informationen über IDoc-Typen und bestimmte Segmente zu erhalten. Es enthält auch Informationen wie obligatorische und optionale Segmente oder minimale und maximale Anzahl von Segmenten.

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Typische IDoc-Nachrichtentypen

Die folgende Liste enthält die Kombination aus Basistyp und Nachrichtentyp für gängige IDocs:

Abb. 2: Typische IDoc-Nachrichtentypen

IDoc und EDI-Normen

EDI (Electronic Data Interchange) ermöglicht den automatisierten, elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten zwischen Geschäftspartnern, unabhängig davon, welches IT-System sie verwenden. Damit dieser Austausch reibungslos funktioniert, müssen die Dokumente einem einheitlichen Standardformat folgen. Nur so können unterschiedliche Systeme die Daten korrekt interpretieren.

Hier kommen IDocs ins Spiel: Im SAP-System dienen sie als internes Datenformat, das Geschäftsdaten strukturiert abbildet. EDI-Subsysteme wandeln diese IDocs dann in externe EDI-Standards um, sowohl beim Versand als auch Empfang.

Zwei der weltweit am häufigsten verwendeten EDI-Standards sind: ANSI ASC X12 und UN/EDIFACT.

ANSI ASC X12

Der Standard wurde von einem US-amerikanischen Komitee entwickelt, das sich aus Vertretern großer Unternehmen, Regierungsbehörden und Softwareanbietern zusammensetzt. Dieser Standard ist bis heute in den USA weit verbreitet. Er beschreibt Geschäftsdokumente als sogenannte Transaktionen, die durch dreistellige Codes gekennzeichnet sind, zum Beispiel:

  • 850 = Bestellung
  • 855 = Auftragsbestätigung

UN/EDIFACT (United Nations Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport)

Der Standard ist ein globaler Standard, der 1985 unter Mitwirkung der Vereinten Nationen eingeführt wurde. Er beschreibt Geschäftsdokumente als Nachrichten mit standardisierten Namen, beispielweise:

  • ORDERS = Bestellung
  • INVOIC = Rechnung

IDoc-Verarbeitung: manuell, automatisch oder im Hintergrund

Die Verarbeitung von IDocs ist ein zentraler Bestandteil jeder SAP-Integration. Je nach Systemanforderung erfolgt sie automatisch, zeitgesteuert oder manuell – etwa zur Fehlerbehebung oder im Testbetrieb.

Automatisiert Sofortverarbeitung

Bei zeitkritischen Prozessen kann ein System ein IDoc unmittelbar bei seiner Erzeugung verarbeiten. Hierfür muss in der Partnerverbindung die Ausgangsoption „IDoc sofort übertragen“ und in der Eingangsoption „Sofort auslösen“ ausgewählt werden. Diese Einstellungen werden für den Echtzeit-Informationsaustausch gesetzt, zum Beispiel um unmittelbar über Lagerbewegungen oder die erfolgreiche Datenübermittlung informiert zu werden.

Manuelle Verarbeitung

Die automatische Verarbeitung von IDocs ist nicht immer erfolgreich. . Für die gezielte Nachbearbeitung oder Wiederholung nutzen Sie die Transaktion BD87. Hier können IDocs anhand ihrer Nummer, ihres Typs oder ihres Status ausgewählt und erneut verarbeitet werden – einzeln oder gesammelt. Dies ist besonders hilfreich bei fehlerhaften IDocs oder wenn Testläufe mit angepassten Inhalten durchgeführt werden sollen.

Verarbeitung über Hintergrundjob

SAP empfiehlt für den Regelbetrieb die IDoc-Verarbeitung über zeitgesteuerte Jobs.

Diese laufen im Hintergrund und verarbeiten eingehende und ausgehende IDocs automatisch in Intervallen. Diese Methode entlastet das System und sorgt für eine gleichmäßige Lastverteilung, was ideal für die Massendatenverarbeitung ist.

Folgende Programme werden von der Verarbeitung der IDocs über den Hintergrundjob verwendet:

  • RBDAPP01 (Eingangs-IDocs)
  • RSEOUT00 (Ausgangs-IDocs)

Suchen von IDocs in SAP

Für eine effektive Bearbeitung ist die gezielte Suche nach IDocs im SAP-System entscheidend. SAP stellt hierfür verschiedene Transaktionen bereit.

Allgemeine Suche (TCODE WE02/WE05)

Über TCODE WE02 und WE05 können Sie sich IDocs im System anzeigen lassen. Wenn Ihnen die IDoc-Nummer nicht bekannt ist, können Sie das IDoc anhand des Datums, der Richtung, des Grundtyps, des Nachrichtentyp und der Partnernummer suchen. Die Partnernummer finden Sie in den Ausgabemeldungen der Dokumente. Die IDoc-Suche kann auch auf Basis von ISA oder Transferfile Reference erfolgen.

Datensuche in IDoc-Segmenten (TCODE WE09)

Wenn Sie nach spezifischen Informationen innerhalb der IDoc-Segmente suchen, können Sie TCODE WE09 nutzen. Für die Suche nach einer bestimmten Bestellnummer, beispielsweise 100000001, die im Segment E1EDK01 eines IDocs unter dem Feld BELNR liegt, würde die Suche aussehen, wie in derAbbildung dargestellt.

Abb. 3: Datensuche in IDoc-Segmenten

Senden und Empfangen von IDocs

In diesem Abschnitt erläutere ich Ihnen, wo und wie Sie IDocs in Ihrem System senden und empfangen.

Wo wird die Übertragung eines IDocs ausgelöst?

Ob ein IDoc vom SAP-System oder vom EDI-Subsystem ausgelöst wird, hängt von der Kommunikationsrichtung ab und unterscheidet sich, je nachdem, ob es sich um ein Eingangs- oder Ausgangs-IDoc handelt.

  • Ausgang: Wird ein IDoc an einen Partner gesendet, wird es direkt in SAP ausgelöst, zum Beispiel durch die Nachrichtensteuerung, und an das EDI-Subsystem gesendet. Das EDI-System konvertiert die Daten aus dem IDoc in XML oder ein gleichwertiges Format und sendet die Daten dann per Internet an das Partnersystem.
  • Eingang: Bei einem eingehenden IDoc konvertiert das EDI-Subsystem die Partnerdaten in ein SAP-kompatibles Format und leitet das IDoc dann an das SAP-System weiter. Nach erfolgreicher Verarbeitung entsteht daraus ein Anwendungsbeleg, beispielsweise eine Bestellung oder Rechnung.
IDoc Informationsfluss

Abb. 4: Informationsfluss In- und Outbound.

Im Detail: Auslösen und Verarbeiten eines ausgehenden IDocs

Ein Ausgangs-IDoc wird über definierte Nachrichtentypen (zum Beispiel ZXX1) ausgelöst, die in der Nachrichtensteuerung hinterlegt sind. Die folgende Abbildung zeigt, dass nach der Verarbeitung der Ausgabe ZXX1 von PO XXXXXXXXXXX1 ein IDoc “00000000XXXXXXXXXXXXXXX1” hinzugefügt wird.

IDoc

Abb. 5: Ein neues IDoc wurde hinzugefügt.

Die Beziehung zwischen dem IDoc und dem SAP-Anwendungsbeleg können Sie entweder im IDoc oder im Anwendungsbeleg über die Registerkarte „Beziehung“ finden.

Ein erfolgreiches Ausgangs-IDoc durchläuft verschiedene Status(01-03-18-06-12-16), die jeweils einen IDoc-Validierungsschritt repräsentieren:

  • 01: IDoc-Erzeugung erfolgreich
  • 30: IDoc ist bereit für die Verarbeitung durch den IDoc-Verarbeitungsauftrag.
  • 03: IDoc-Daten werden an den Port übergeben.
  • 18: IDoc erfolgreich ausgelöst EDI-Subsystem
  • 06: IDoc-Daten in EDI-Format übersetzt
  • 12: IDoc wird erfolgreich an den Partner versendet.
  • 16: Partner hat das IDoc erfolgreich empfangen.

Im Detail: Empfangen und Verarbeiten eines eingehenden IDocs

Der Initialstatus eines eingehenden IDocs ist 64. Er zeigt an, dass ein IDoc zur Verarbeitung bereitsteht. Ist diese abgeschlossen, erhält das IDoc den Erfolgsstatus 53. Weitere relevante Statusnummern:

  • 50: IDoc erfolgreich im System empfangen.
  • 64: IDoc ist zur Verarbeitung durch den IDoc-Verarbeitungsauftrag bereit.
  • 53: Anwendungsbeleg erstellt und erfolgreich gespeichert. Die Dokumentennummer können Sie durch Aufklappen des Statusknotens 53 finden.

Ein Eingangs-IDoc durchläuft alle oben genannten Status in umgekehrter Reihenfolge (50-64-53).

Validieren, Testen und Debuggen von IDocs

Treten bei der Verarbeitung von IDocs Fehler auf, lassen sich diese gezielt analysieren und korrigieren. SAP stellt dafür verschiedene Werkzeuge und Transaktionen bereit, mit denen Sie IDocs bearbeiten, testen und erneut verarbeiten können.

Anzeigen und Bearbeiten fehlerhafter IDocs

Über die Transaktionen WE02 oder WE05 können Sie IDocs im Detail anzeigen und fehlerhafte Einträge analysieren. Möchten Sie ein fehlerhaftes IDoc bearbeiten, erzeugt das System eine Kopie des Originals und speichert sie unter einem speziellen Status:

  • Status 70 für eingehende IDocs
  • Status 33 für ausgehende IDocs

Diese neu erzeugten IDocs dienen ausschließlich der Nachverfolgung und sind nicht verarbeitbar, sondern nur als Referenz im System abgelegt.

Verarbeitung erneut starten

IDocs mit dem Status 69 (Eingang) bzw. 32 (Ausgang) gelten als verarbeitungsbereit. Sie können diese über die Transaktion BD87 oder automatisch über Batch-Jobs erneut verarbeiten lassen.

IDocs debuggen mit WE19

Die Transaktion WE19 ist ein leistungsfähiges Test- und Debugging-Werkzeug für IDocs. Damit können Sie ein bestehendes IDoc kopieren und gezielt verändern, um Tests durchzuführen, beispielsweise zur Fehlersuche oder zur Simulation von Abläufen.
Das auf diesem Weg erstellte Test-IDoc lässt sich ebenfalls über BD87 zur Verarbeitung anstoßen.

Nachbearbeiten mit spezialisierten Tools

Für typische Fehlerfälle stellt SAP eine Reihe von Programmen bereit, mit denen sich IDocs gezielt nachverarbeiten lassen – abhängig von ihrem jeweiligen Status. Damit lassen sich etwa fehlerhafte IDocs erneut anstoßen, manuell bearbeitete IDocs verarbeiten oder eingehende Nachrichten aus Änderungszeigern erzeugen. Diese Tools sind besonders im Hintergrundbetrieb oder bei der Massennachbearbeitung von Vorteil.

Abb. 6: Verschiedene Programme zur Nachbearbeitung von fehlerhaften IDocs.

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Häufige IDoc-Fehler und Lösungen

In der folgenden Abbildung finden Sie häufige Fehler mit Möglichkeiten, wie Sie diese lösen können:

Abb. 7: Häufige IDoc-Fehler und Lösungen

Archivieren und Löschen von IDocs aus der Datenbank

Archivierte IDocs können Sie mit TCODE SARI im Archive Explorer über das Archivierungsobjekt als IDoc betrachten. Nachfolgend sind die wenigen Programme aufgeführt, die Sie zum Archivieren und Löschen von IDocs von der Datenbank verwenden können:

Archivierung

Abb. 8: Archivierung und Löschung von IDocs.

Pflege der Partnervereinbarung

Für alle Geschäftspartner, mit denen Sie IDocs austauschen möchten, müssen Sie Partnerprofile im SAP-System in der WE20 anlegen.

Struktur des Partnervereinbarungen

Die Partnervereinbarung enthält Parameter für die Eingangs- und Ausgangsverarbeitung von IDocs. Für jeden Nachrichtentyp können Sie Eingangs- / Ausgangsoptionen, Nachrichtensteuerung, Nachbearbeitungsoptionen und Kontaktinformationen innerhalb der Eingangs- und Ausgangsparameter pflegen.

Ausgangsoptionen

In den Ausgangsoptionen definieren Sie den Sender-/Empfängerport, den Ausgabemodus (sofort/periodisch) und die Beziehung zum IDoc-Typ (Nachrichtentyp, Basistyp, Vorgangscode).

Nachrichtensteuerung

Die Nachrichtensteuerung enthält die Anwendung, für die ein IDoc erstellt wird. Wenn Sie zum Beispieleine Bestellung an den Lieferanten AXXXXXXZ senden wollen, dann müssen Sie in der Ausgangsoption des Partners AXXXXXXZ den Nachrichtentyp ZXX1 pflegen und mit dem Vorgangscode ME10 verknüpfen. Bei Auslösung des Nachrichtentyps ZXX1, wird ein IDoc für den Partnerlieferanten AXXXXXXZ erstellt.

Nachrichtentyp

Abb. 9: Mit dem Nachrichtentyp ZXX1 wird ein IDoc für den Partnerlieferanten erstellt.

Der Vorgangscode ist mit dem Funktionsbaustein in SAP verknüpft, der die Anwendungsdaten in ein IDoc umwandelt. Für diese Konvertierung stellt SAP Standardfunktionsbausteine zur Verfügung, die Sie jedoch auch an die jeweiligen Geschäftsanforderungen anpassen können. Das Kennzeichen der Änderungsnachricht gibt an, ob das IDoc als Änderungsmitteilung gesendet wird. Beispielsweise senden Sie Änderungsnachrichten zur Bestellung über den EDI-Standardnachrichtentyp 860 an den Lieferanten. In der Bestelländerung sollten Sie eine eigene Nachrichtenart auslösen. Dafür müssen Sie auf der Registerkarte „Nachrichtensteuerung“ mit eingeschaltetem Kennzeichen für Änderungsnachrichten eine zusätzliche Zeile mit Änderungsnachrichtentyp hinzufügen.

Änderungsnachrichtentyp

Abb. 10: Fügen Sie eine zusätzliche Zeile mit Änderungsnachrichtentyp hinzu.

Eingangsoptionen (Eingangsparameter)

Bei Eingangsoptionen pflegen Sie den Vorgangscode, der festlegt, welcher Funktionsbaustein das eingehende IDoc verarbeitet, den Nachrichtentyp und Einstellungen zur Verarbeitung.

Erhalten Sie in diesem zweitägigen Seminaren einen vollständigen Überblick über den technischen Aufbau von IDocs in SAP und lernen Sie, wie Sie eigene IDoc-Typen entwickeln und bestehende (z.B. SAP Standard-IDocs) erweitern können.

Nachbearbeitung (Eingangs- / Ausgangsparameter)

In der Nachbearbeitungsoption definieren Sie, wer informiert wird, wenn ein IDoc fehlschlägt. Hier können Benutzer, Rollen oder Positionen eingetragen werden, die bei einem Fehler per Workflow benachrichtigt werden.

IDoc Nachbearbeitungsoption

Abb. 11: Workflow-Details in der Nachbearbeitungsoption pflegen.

Telefonie (Inbound / Outbound-Parameter)

Im Reiter „Telefonie“ des Partnerprofils können Sie optionale Kontaktdaten zum Geschäftspartner hinterlegen, wie Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder Ansprechpartner. Diese Informationen können aber für den Supportfall oder bei Rückfragen zur Schnittstelle hilfreich sein.

Fazit

IDocs sind ein zentrales Element im SAP-Ökosystem, wenn es um den strukturierten und automatisierten Austausch von Geschäftsdaten zwischen Systemen geht. Sie ermöglichen eine standardisierte, nachvollziehbare und automatisierte Kommunikation, unabhängig davon, ob es sich um SAP- oder Non-SAP-Systeme handelt. Die klare Trennung in Kontroll-, Daten- und Statussätze macht IDocs leicht analysierbarund wartungsfreundlich. Durch Erweiterungen, individuelle Segmentdefinitionen oder die Integration mit verschiedenen EDI-Standards lassen sie sich an unterschiedlichste Anforderungen anpassen. Richtig eingesetzt, helfen IDocs manuelle Aufwände zu reduzieren, Fehler zu vermeiden und Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Wer ihre Struktur, Terminologie und technischen Abläufe versteht, schafft die Grundlage für stabile Schnittstellen, geringeren Pflegeaufwand und eine zukunftssichere Integration.

Kurz gesagt: IDocs sind weit mehr als nur technische Objekte – sie sind das Rückgrat moderner, digital integrierter Geschäftsprozesse.

Lordieck

Websession: IDoc

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Dieser Artikel erschien bereits im Januar 2025. Der Artikel wurde am 22.09.2025 erneut geprüft und mit leichten Anpassungen aktualisiert.

FAQ

Was ist SAP IDoc?

IDoc ist ein Werkzeug in SAP, mit dem Sie Nachrichten zwischen SAP-Systemen verschicken und empfangen können. Bei den Nachrichten handelt es sich um Geschäftsdokumente, wie Lieferscheine, Rechnungen und Bestellungen.

Wie finde ich ein bestimmtes IDoc im SAP-System, wenn mir die IDoc-Nummer nicht bekannt ist?

Nutzen Sie die Transaktionen WE02 oder WE05 zur allgemeinen Suche oder WE09, wenn Sie gezielt nach Inhalten innerhalb der IDoc-Segmente suchen möchten, zum Beispielnach einer Bestellnummer.

Was zeigt der Status eines IDocs an und warum ist er wichtig?

Der Status dokumentiert die Verarbeitungsstufen eines IDocs, von der Erzeugung bis zur erfolgreichen Verarbeitung oder Fehlermeldung. So lässt sich der gesamte Kommunikationsverlauf transparent nachvollziehen.

Wie kann ich fehlerhafte IDocs analysieren und erneut verarbeiten?

Fehlerhafte IDocs lassen sich über WE02/WE05 anzeigen und mit BD87 erneut verarbeiten. Für gezielte Tests oder Simulationen steht die Transaktion WE19 zur Verfügung.

Wie kann ich den Status eines IDocs ändern?

Mit dem Report RC1_IDOC_SET_STATUS können Sie den Status des IDocs ändern.

Wer kann mir beim Thema IDoc helfen?

Wenn Sie Unterstützung zum Thema IDoc benötigen, stehen Ihnen die Experten von Erlebe Software, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.

Christoph Lordieck

Christoph Lordieck

Als Bereichsleiter SAP Entwicklung berate ich Unternehmen rund um das Thema SAP Individualentwicklung. Einige Jahre Projekt- und Umsetzungserfahrung haben meinen Wissenshunger noch nicht gestillt und ich suche ständig nach neuen Themen und Entwicklungen im ABAP-Umfeld.

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