Neue Funktionen der SAP Konditionskontraktabrechnung in EHP7 Service Pack 10
Mit "CCS" (Condition Contract Settlement, deutsch Konditionskontraktabrechnung) bietet SAP seit einigen Jahren eine neue, flexiblere Lösung zur Ablösung der Bonusprozesse des antiquierten MM Bonus. Aber auch im neuen Modul ist aktuell noch viel Bewegung. Im Laufe des Jahres 2015 sind einige sinnvolle Funktionen nachgerüstet worden, die es vorher noch nicht gab. Verglichen wird nachfolgend der Sprung von EHP7 Service Pack 2 auf EHP7 Service Pack 10.
Neue Features der Konditionskontraktabrechnung
Bis zum Service Pack 10 sind einige interessante Features hinzugekommen und Fehler behoben worden. Hier wird eine kleine Auswahl an Veränderungen beschrieben, die auch für Sie interessant sein könnten.
Abrechnungssperre
Es gibt jetzt eine Möglichkeit, Kontrakte zur Abrechnung zu sperren. Vorher gab es nur die Unterscheidung zwischen „neu“, „freigegeben“ und „gesperrt“. Neu war dabei noch eine Art Entwurfsmodus. Erst mit der Freigabe können Kontrakte abgerechnet werden und auch Rückstellungen werden erst nach der Freigabe gebildet. Mit dem Sperren eines Kontrakts ist weder eine Abrechnung möglich, noch werden Rückstellungen gebildet.
Die Abrechnungssperre ermöglicht es jetzt, dass der Kontrakt zwar weiterhin Rückstellungen bildet, er aber nicht abgerechnet werden kann. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn ein automatischer Abrechnungsjob läuft. Die Rückstellungen sollen weiterhin laufen, aber eventuell müssen vor der Abrechnung noch Formalitäten mit dem Lieferanten geklärt werden. Die Abrechnungssperre ermöglicht es, einen Kontrakt von der Abrechnung auszuschließen.
Genehmigungsprozess
Neu ist auch der Genehmigungsprozess. Über das Statusschema kann hier eingestellt werden, welchen Status ein neu angelegter Kontrakt hat. Der Kontrakt muss dann erst genehmigt werden, bevor er endgültig freigegeben ist. Gleiches gilt für die Abrechnung.
Detaillierte Umsatzauflistung
Mit der Transaktion WB2R_BVDETAIL bietet SAP nun eine Möglichkeit, die zum Abrechnungszeitpunkt ermittelten Umsätze zu speichern und nachträglich auswerten zu können. Der Lieferant kann so eine genaue Auflistung der Umsätze zum Zeitpunkt der Abrechnung bekommen. Die Werte können sich z.B. durch verspätete Rechnungsprüfungen auch nachträglich ändern. Durch die neue Transaktion kann der Ersteller der Abrechnung immer einen exakten Einzelnachweis liefern.
Rückstellungsauflösung
Die ermittelten Rückstellungen werden in der Datenbanktabelle WCOCOF hinterlegt. Hier wurde die Verknüpfung zum Folgebeleg vervollständigt. Im alten Release fehlte das Materialbelegjahr für eine eindeutige Zuordnung zum Materialbeleg.
Außerdem gibt es jetzt eine Zuordnung der Rückstellung zum Abrechnungsdatum bzw. Referenzabrechnungsdatum und einen Status zur Rückstellungsauflösung. Während die Abgrenzung in SP2 noch rein über das Datum stattgefunden hat, kann jetzt auch der Status genutzt werden, um festzulegen, wann eine Rückstellung aufgelöst werden darf.
Konditionsverwendung
Neu dazugekommen ist auch die Konditionsverwendung. Sie können sich nun direkt in der Konditionskontraktanzeige die zugehörigen Belege anschauen, zum Beispiel die Wareneingänge (siehe nachfolgende Abbildung). Insbesondere bei Kontrakten mit weniger Umsätzen lässt sich so schnell ein Überblick gewinnen.
Fazit
Im Umfeld von CCS ist aktuell noch viel Bewegung und SAP liefert entgegen der sonstigen Philosophie auch neue Funktionen mit den Support Packages aus. Es kann also durchaus sinnvoll sein, die Komponente Global Trade Chargeback (LO-GT-CHB) auf eine neue Version zu aktualisieren. Vielleicht wird dadurch schon eine Anforderung im SAP Standard abgedeckt, die sonst durch eine kundenindividuelle Lösung umgesetzt werden könnte. Dies ist nur eine Auswahl der Neuerungen. Wenn Sie wissen wollen, ob eine neue Funktion bereits unterstützt wird, oder Sie andere spannende, neue Features gefunden haben, dann sprechen Sie mich gerne direkt an oder kommentieren Sie unter diesem Beitrag.