Philipp Schurr
13. April 2022

5 Stolpersteine, die bei der Einführung der SAP-Integration-Suite aufkommen können

Die SAP Integration Suite bietet Unternehmen viele Vorteile, insbesondere dank der mitinbegriffenen Middleware-Lösung SAP Cloud Integration. Jedoch sollten Sie die Einführung der Integration Suite nicht einfach so über den Zaun brecheneine Implementierung ist recht komplex und erfordert, dass Sie auf ein paar wichtige Punkte Acht geben. In diesem Beitrag erhalten Sie einen Einblick in die verschiedenen Stolpersteine, die bei der Einführung der SAP Integration Suite aufkommen können 

Das sind die Herausforderungen der SAP-Integration-Suite-Einführung 

Viele Unternehmen achten nicht darauf, dass die Einführung der SAP Integration Suite recht komplex ist und dass sie auf unterschiedliche Komponente achten müssen. Folgend zeige ich Ihnen, welche typischen Stolpersteine bei der Einführung aufkommen können und wie Sie diese umgehen können. 

1. Sie haben keine Integrationsstrategie  

Der erste Stolperstein ist oftmals, dass viele Unternehmen keine richtige Integrationsstrategie haben. Grund dafür ist, dass sie die Integration Suite lediglich als kurzfristige Lösung ansehen, die nur das Problem der chaotischen Systemlandschaft beheben soll. Schließlich ist die Middleware-Lösung SAP Cloud Integration (früher auch als SAP CPI bekannt) Teil der Suite, die als zu übersetzende Instanz zwischen Ihren Anwendungen steht und somit für Ordnung sorgt.  

Jedoch können Sie so schnell mal Abhängigkeiten vergessen, wie u. a. Lizensierungen. So kommen hohe Kosten für Sie auf. Um diesen Stolperstein zu umgehen, sollten Sie vor der Einführung der SAP Integration Suite eine zukunftsorientierte Integrationsstrategie aufstellen. Dafür sollten Sie wissen, welche Technologien Sie in den nächsten fünf Jahren in Ihrem Unternehmen implementieren wollen.  

2. Sie setzen die SAP BTP nicht sauber auf 

Die Integration Suite läuft auf der SAP-eigenen Cloud Platform, namentlich SAP Business Technology Platform (SAP BTP), die viele unterschiedliche Unternehmensanwendungen enthält. Jedoch vernachlässigen viele Unternehmen diese nicht selten bei der Implementierung der Integration Suite, da sie die Suite schnell nutzen wollen. Wenn Sie die SAP BTP jedoch nicht direkt zu Beginn sauber aufsetzen, können Sie zukünftig andere Anwendungen meist nicht nutzen, da die Plattform Probleme bereiten kann. Wenn Sie hier direkt zu Beginn bspw. die Subaccounts falsch aufsetzen und dann nach drei Monaten merken, dass Sie die Account-Struktur nochmal neu aufstellen müssen, dann müssen Sie nochmal komplett von neu anfangen. Das heißt: Die SAP BTP nochmal von neu aufsetzen.  

Wenn Sie die SAP BTP direkt von Beginn sauber aufsetzen, müssen Sie dies auch nicht nach ein paar Monaten nochmal neu erledigen. So kann die SAP BTP für Ihr Unternehmen als eine skalierbare Plattform genutzt werden, ohne dass dabei weitere Probleme für Sie aufkommen.  

3. Sie schützen Ihre Daten nicht ausreichend 

Viele Unternehmen legen meist einfach User in der SAP BTP an und pflegen diese dann manuell. Jedoch kommt hier nicht nur ein hoher Pflegeaufwand für User und deren Berechtigungen auf, sensible Daten wie u. a. Gehaltsdaten werden zudem so unverschlüsselt verarbeitet, wodurch sie von allen Admins eingesehen werden können. Außerdem gibt es in der BTP kein Auslaufdatum, weswegen Sie User händisch entfernen müssen. So kann es schnell passieren, dass Unberechtigte Zugriff auf sensible Daten haben.  

Mit dem SAP Authentification Service legen Sie neue User einfach über den zentralen User Repository an und die Authentifizierung läuft hier nicht über die SAP BTP, sondern geht an den zentralen User Store weiter. Hier haben Sie zudem die Möglichkeit, Automatisierungen in einem recht schmalspurigen Teilprojekt umzusetzen.  

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4. Sie setzen vorgefertigten Standard-Content nicht ein 

Um nun die Integration Suite schnell nutzen zu können, würden viele Unternehmen an dieser Stelle Eigenanwendungen entwickeln, um Schnittstellen selbst aufzusetzen. Hier müssen Sie jedoch einen großen Aufwand anwenden, da nicht nur die Entwicklung, sondern auch die Wartung der Anwendungen viel Zeit in Anspruch nehmen.  

Viele Unternehmen wissen jedoch nicht, dass sie für die Integration Suite keine Eigenentwicklungen erstellen müssen: SAP bietet nämlich auf dem SAP API Business Hub ein breites Angebot an Standard-Content an, das Sie für den Großteil von Anwendungsfällen nutzen können. So umgehen Sie den Mehraufwand, der durch die Entwicklung und Wartung von Eigenanwendungen entsteht.  

5. Sie haben nicht genügend Knowhow zur SAP Integration Suite 

Dieses große Einführungsprojekt einfach so, ohne genug Wissen anzugehen, kann zu vielen größeren Problemen führen: Fehler bei der Umsetzung führen nicht selten zu Störungen und Ausfällen und stören schlussendlich den produktiven Betrieb. Ohne einen gezielten Knowhow-Aufbau dauert das Projekt viel länger und ist teurer, als es sein muss.  

Bauen Sie also vor Beginn der Umsetzung genug Expertenwissen über die SAP Integration Suite auf, damit Sie nicht im schlimmsten Fall auf einen externen Partner zurückgreifen müssen, der viele ungeplante Zusatzkosten verursacht.  

Umgehen Sie Stolpersteine und erreichen Sie eine erfolgreiche Einführung der SAP Integration Suite  

Nun, da ich Sie auf mögliche Stolpersteine bei der Einführung der SAP Integration Suite aufmerksam gemacht habe, hoffe ich, dass Sie sich diese zu Herzen nehmen. Schließlich benötigt dieses Einführungsprojekt viel Aufmerksamkeit und findet leider nicht über Nacht statt. Eine unsaubere Einführung führt zu Mehrkosten und -aufwand, wodurch Sie zudem die Vorteile von sowohl der SAP Integration Suite als auch der SAP BTP nicht nutzen können.  

Da jede Einführung individuell ist, können Sie gerne mit Fragen auf mich zukommen. Ich freue mich auf Ihren Kontakt und darauf, Ihnen weiterhelfen zu können! 

Philipp Schurr

Philipp Schurr

Ich helfe dabei, Integrationslösungen für Systemlandschaften nach dem aktuellen Stand der Technik einzuführen. Als Management & Technologieberater für Integration & Schnittstellen verbinde ich tiefgehende technische Expertise mit langjährigem Projektleitungs-Knowhow. Diese Kombination liefert mir die Grundlage, meine Kunden-Projekte zum Erfolg zu führen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich!



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