Christoph Lordieck
18. September 2024

So setzen Sie EDI in der SAP Integration Suite um

Zukunftsfähige Unternehmen setzen auf EDI: Das Papierchaos fällt weg und Prozesse werden automatisiert. Es bietet sich an, EDI in der SAP Integration Suite umzusetzen. Dieser Prozess ist zwar aufwändig, hat jedoch viele Vorteile für Ihr Unternehmen.

Was ist EDI?

EDI steht für den elektronischen Datenaustausch. Es ist ein Datenverarbeitungskonzept, das den Datenaustausch zwischen Geschäftspartnern digitalisiert. Dafür errichten Sie eine Schnittstelle, über die verschiedene Systeme Daten übermitteln können. Dadurch, dass die Verwaltung zwischen Sendendem und Empfangendem über EDI eingestellt wird, verläuft alles automatisiert.

Was ist die SAP Integration Suite?

Die SAP Integration Suite ist ein SAP-Lösung, die zur Integration verschiedener On-Premises- und Cloud-Anwendungen in Unternehmen beiträgt. Sie ist eine „Enterprise-Integration-Platform-as-a- Service“-Lösung (EiPaaS). Dieser in der Cloud betriebene Service ermöglicht es Ihnen, Cloud-basierte sowie lokale Lösungen einfach mit anderen SAP- und Nicht-SAP-Systemen zu verknüpfen. Dadurch wird die Verarbeitung von Nachrichten in Echtzeit über verschiedene Abteilungen und sogar über Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht, ohne dass es zu hoher Komplexität kommt.

edi grundlagen

EDI-Grundlagen [E-Book]

Bestellungen abwickeln, Rechnung übermitteln oder Konditionen vereinbaren - Unternehmen stehen im ständigen Datenaustausch mit Geschäftspartnern und Kunden.

Wie kann man EDI mit der SAP Integration Suite kombinieren?

Der Umgang mit diesem Tool erfordert einiges an Know-how. Eine der großen Herausforderungen bei der Implementierung von EDI in der SAP Integration Suite ist der hohe Aufwand und das spezialisierte EDI-Wissen, das von internen Teams benötigt wird, um die notwendigen Funktionen und Partnerverbindungen individuell für jeden B2B-Partner zu realisieren.

Wenn Sie EDI mit der SAP Integration Suite in Ihrem Unternehmen umsetzen möchten, müssen Sie im Vorhinein ein paar Überlegungen anstellen:

Zum einen müssen Sie sich fragen, wie viel interne EDI-Kapazität Sie aufbringen können und wollen.

  • Soll EDI vollständig intern verwaltet oder ausgelagert werden, um interne Teams zu entlasten?

Zum anderen gibt es weitere Überlegungen, die die Spezifik der Partnerverbindungen, die Skalierbarkeit der EDI-Lösung und die Anforderungen im B2G-Bereich betreffen:

  • Welche EDI-Anforderungen stellt mein B2B(Business to Business) -Netzwerk? Ist ein Zugang zu Value-Added-Networks (VANs) nötig? Besteht Bedarf an einer Anbindung an das Peppol-Netzwerk? Gibt es Lieferanten ohne EDI-Kapazitäten, die ich mittels WebEDI anbinden möchte?
  • Wie flexibel soll meine EDI-Lösung sein? Kann ich mich langfristig auf eine starre Lösung verlassen oder möchte ich meine EDI-Strategie resilient und zukunftssicher gestalten?
  • Welche technischen Anforderungen muss meine EDI-Lösung jetzt und in der Zukunft erfüllen? Welche Formate, Protokolle, Dokumenttypen und gesetzliche Bestimmungen in der elektronischen Rechnungslegung (z. B. XRechnung in Deutschland oder FatturaPA in Italien) sind für mein B2B-Netzwerk relevant?

Nachdem Sie die Entscheidung getroffen haben, EDI in der SAP Integration Suite umzusetzen, müssen Sie abhängig von der Form der Verwaltung (intern/extern) ein paar Dinge beachten. Beide Formen der Verwaltung haben Vor- und Nachteile.

FAQ: Einführung der SAP Integration Suite

Häufig gestellte Fragen zur Einführung der SAP Integration Suite.

EDI in der SAP Integration Suite selbst verwalten

Mit ausreichenden internen Ressourcen und EDI-Kenntnissen ermöglicht die SAP Integration Suite die Bewältigung vielfältiger EDI-Aufgaben. Diese umfassen:

  • Das Mapping und Routing sowohl bestehender als auch neuer Verbindungen.
  • Die kontinuierliche Pflege der Verbindungsparameter sowie die regelmäßige Aktualisierung aller Zertifikate.
  • Die ständige Wartung von Mappingtabellen und das branchenspezifische Fachwissen für die Implementierung spezieller Formate (zum Beispiel VDA).
  • Die fortlaufende Koordination mit B2B-Partnern und das Einholen aller erforderlichen Informationen, insbesondere während des Onboarding-Prozesses.
  • Ein 24/7-Monitoring und die Fehlerbehebung.

Diese Prozesse erfordern umfangreiches internes EDI-Wissen und branchenspezifisches Know-how, da sich Protokolle und Formate je nach Industrie, Region und Geschäftsbereich stark unterscheiden können. Besonders bei Problemen oder Fehlern in der Nachrichtenübermittlung ist dieses Fachwissen entscheidend.

EDI in der SAP Integration Suite extern verwalten lassen

Die Entscheidung für einen Fully Managed EDI-Dienstleister, der sich auf Cloud-basierte Lösungen spezialisiert hat, ermöglicht es Unternehmen, sich über eine einzige Schnittstelle mit einem erfahrenen Anbieter zu verbinden. Dieser Anbieter kümmert sich um alle EDI-bezogenen Funktionen und Prozesse, maßgeschneidert auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens.

Das Expertenteam übernimmt die Verantwortung für alle relevanten Aufgabenbereiche. Der EDI-Dienstleister stellt dabei einen speziellen Projektmanager bereit, der die Koordination von Informationen und technischen Anpassungen bei Partnerverbindungen leitet, was insbesondere während der Einführungsphase von Vorteil ist. Zudem ist die Fehlerbehebung ein integraler Bestandteil des rund um die Uhr verfügbaren Monitorings und Supports und wird proaktiv angegangen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die erfolgreiche Umsetzung von EDI in der SAP Integration Suite eine strategische Entscheidung ist, die eine detaillierte Bewertung der eigenen Bedürfnisse und Kapazitäten erfordert. Durch die Wahl der passenden Implementierungsstrategie können Unternehmen die Vorteile von EDI voll in der SAP Integration Suite ausschöpfen und ihre Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter stärken.

Haben Sie Fragen zur Umsetzung von EDI in der Integration Suite? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

Christoph Lordieck

Christoph Lordieck

Als Bereichsleiter SAP Entwicklung berate ich Unternehmen rund um das Thema SAP Individualentwicklung. Einige Jahre Projekt- und Umsetzungserfahrung haben meinen Wissenshunger noch nicht gestillt und ich suche ständig nach neuen Themen und Entwicklungen im ABAP-Umfeld.

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