SAP PO vs. SAP CPI – Was ist die richtige Middleware für mich?
Mit SAP Process Orchestration (SAP PO) und SAP Cloud Platform Integration (SAP CPI) stehen SAP-Kundschaft zwei unabhängige Middleware-Lösungen zur Verfügung. Aber welche Lösung macht in welchen Situationen und für welche Strategie Sinn? Dieser Beitrag vergleicht SAP PO und SAP CPI anhand mehrerer Kriterien und unterstützt Sie bei der Beantwortung dieser Fragen.
Unterschiede SAP PO und SAP CPI
Der größte Unterschied zwischen SAP PO und SAP CPI ist schnell erklärt: Während SAP PO eine On-Premises-Lösung ist, liegt die CPI in der Cloud. Neben diesem Unterschied gibt es noch zwei weitere, die ich Ihnen im Folgenden erläutere.
Funktionalitäten
Zum einen ist die SAP CPI fester Bestandteil der SAP Cloud Platform und Sie können diese ohne aufwendige Installation und Konfiguration verwenden. Zahlreiche Standard-Integrationsszenarien können Sie aus dem CPI-Katalog importieren und in einem eigenen Flow anpassen oder erweitern. Hiermit lassen sich Standard-Integrationen zwischen bspw. SAP HCM (On-Premises) und SAP SuccessFactors (Cloud) deutlich schneller und einfacher implementieren als mit einer eigenentwickelten PO-Integration.
Zum anderen ist die SAP PO eine über 15 Jahre weiterentwickelte und ausgereifte Middleware. SAP PO bietet Ihnen eine größere Anzahl an ausgereiften Funktionalitäten (bspw. beim Thema Monitoring oder Adapter und Protokolle). Neben den eigentlichen Integrationsfunktionen bietet SAP PO mit Tools für Business Process Management (BPM) und Business Relationship Management (BRM) für die Modellierung von Geschäftsprozessen und Workflows. Dies müssen Sie bei der CPI nur mit einem weiteren neuen Service, dem Cloud Platform Workflow, übernehmen.
Lizenzen
Das Thema Lizenzen im SAP-Umfeld kann sich schnell zu einem komplexen und zeitaufwendigen Thema entwickeln. Aktuell gibt es für die SAP PO drei mögliche Berechnungsgrundlagen für die Lizenzkosten:
- Prozessoren des Systems
- Genutzte Transaktionen
- Anzahl der (Schnittstellen-)User
Häufig spielen aber auch noch weitere Einflussfaktoren eine Rolle, wodurch die Kalkulation von Lizenzkosten kein einfaches Unterfangen ist.
Die SAP CPI hingegen bietet wegen ihrer Cloud-Architektur eine recht simple Lizenzierung: Unabhängig von Nutzungsdauer, aktivierten Services oder Ähnlichen zahlen Sie einen monatlichen Preis für die Nutzung der SAP Cloud Platform. Die Lizenzkosten lassen sich mit der SAP CPI somit in der Regel einfacher kalkulieren und einplanen als mit der SAP PO
Die Zukunft der SAP PO
SAP strebt nun seit einiger Zeit die Cloud-First-Strategie an, wodurch vermehrt auf Cloud-Lösungen gesetzt wird. Für SAP-Kundschaft bedeutet dies, dass auch sie nach und nach mehr Cloud-Lösungen implementieren sollten.
So ist es auch nun mit der SAP PO: SAP stellt die Mainstream-Wartung von SAP NetWeaver 7.5 im Jahr 2027 ein, mit der Option einer verlängerten Wartung sogar bis 2030. Nachfolger der Lösung ist die SAP CPI, weswegen ein Wechsel zur bzw. eine Neuentscheidung für eine Middleware auf die SAP CPI optimaler für Ihre Zukunft ist.
Fazit
Zwar bietet Ihnen die SAP PO derzeit einen größeren Werkzeugkasten an, jedoch wird die On-Premises-Lösung in wenigen Jahren nicht mehr verfügbar sein. Daher sollten Sie eher auf die SAP CPI setzen, um zukunftssicherer zu sein. Außerdem gibt es immer wieder mal Updates von SAP, wodurch sich auch hier die Funktionalitäten der Cloud-Lösung immer weiter vergrößern.
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FAQ
Was ist SAP CPI?
Die SAP CPI (Cloud Platform Integration) ist eine Middleware-Lösung von SAP und ist zudem fester Bestandteil der SAP Cloud Platform. Die Cloud-Lösung können Sie ohne aufwendige Installation und weitere Konfiguration verwenden.
Was ist SAP PO?
SAP PO steht für SAP Process Orchestration und ist eine Middleware-Lösung von SAP. Sie bietet die Möglichkeit, das eigene SAP-System mit anderen Systemen (sowohl SAP als auch Non-SAP) zu verbinden.