Mit dem Universal Journal in neue Dimensionen
In diesem Artikel habe ich Ihnen bereits vom Universal Journal berichtet. Darin ging es um die Grundidee und Motivation hinter dessen Einführung. In folgendem Beitrag möchte ich näher darauf eingehen, was es heißt, Reporting-Dimensionen in S/4HANA Finance zentral zusammenzuführen - und wie unsere "Single Source of Truth" in Zukunft aussieht.
Eine Single Source of Truth
Das neue Steuerungsmodell für Finanzdaten basiert darauf, dass funktional zentrale Daten auch tatsächlich zentral an einem Ort gespeichert werden. Das ermöglicht es Unternehmen, für eine Vielzahl von Reporting-Anwendungen an einer einzigen Stelle zu suchen. Dieses neue Steuerungsmodell oder auch diese Single Source of Truth ist das Universal Journal.
Reporting-Dimensionen – ein paar alte Bekannte
Doch wie ist das Universal Journal aufgebaut, sodass es zu unserer zentralen Datenquelle wird? Es sammelt Details zu sämtlichen Einzelposten in einer einzigen Tabelle mit dem Namen ACDOCA. Dabei ist es zunächst nach klassischen Feldern (auch Dimensionen genannt) strukturiert. Dazu gehören beispielsweise Buchungskreis, Profit Center und andere Unternehmenskennzeichen, Kunde, Produkt usw. Die ACDOCA ist der Ort, an dem wir Details aus Buchungen mit der höchsten Granularität abfragen können. Die folgende Tabelle zeigt einige der Reporting-Dimensionen aus verschiedenen Bereichen, die im Universal Journal enthalten sind.
Ein Ledger sie alle ewig zu binden
Die oben genannten Felder sind allerdings nur ein sehr kleiner Ausschnitt dessen, was im Universal Ledger zu finden ist. Wie erwähnt, ist es das zentrale Instrument im S/4HANA-System, um auf alle Finanzdaten zuzugreifen. Das bedeutet auch, dass es Felder aus einer Vielzahl von Ledgern (Büchern) besitzt. Somit kombiniert es buchhalterische Einzelposten aus verschiedenen unterschiedlichen Bereichen:
- Hauptbuch
- Profitcenter-Rechnung
- Anlagenbuchhaltung
- Metarial-Ledger
- Controlling
- Ergebnis- und Marktsegmentrechnung
Das bedeutet auch, dass die klassische Trennung zwischen internem und externem Rechnungswesen entfällt. Alle relevanten Finanzdaten werden in einer zentralen Tabelle gesammelt.
Zu viele Dimensionen verderben den Brei?
An dieser Stelle wird uns häufig die folgende Frage gestellt: Es ist ja schön und gut, dass diese Dimensionen im Universal Journal jetzt existieren, allerdings brauche ich doch nie alle Felder? Das ist natürlich vollkommen korrekt. Obwohl sie zur Verfügung stehen, heißt das nicht, dass Sie alle Felder füllen müssen. Es gibt zwar einige Felder, die in der Tat immer mit Werten versehen werden. So beispielsweise Buchungskreis, Belegnummer, Satzart, Buchungsperiode oder Abrechnungsjahr. Handelt es sich jedoch um eine Buchung zu einer Anlage, tragen Sie eine Anlagennummer ein, aber keinen Kunden (es sei denn, die Anlage wird verkauft). Bei einem Eintrag für die Gehaltsabrechnung gibt es weder Anlagennummer, noch Kunden, sondern nur die Kostenstelle.
Das Universal Journal – Nutznießer und Enabler in S/4HANA
Eine weitere berechtigte Frage ist: Sind dann nicht viele Felder leer? Ist diese Art der Datenhaltung denn überhaupt sinnvoll? Mit herkömmlichen Datenbanksystemen wäre die Antwort ganz klar: Nein. An dieser Stelle sei aber die Datenbank SAP HANA erwähnt, die S/4HANA zugrunde liegt und herkömmlichen Datenbanksystemen leistungstechnisch weit überlegen ist. Somit ermöglicht diese technische Neuerung es, dass S/4HANA Finance Funktionen zur Verfügung stellt, die es Ihnen ermöglichen, neue Wege zu schnellerem und besserem Reporting einzuschlagen (weiter Neuerungen hier). Können wir Ihnen dabei auf dem Weg zu S/4HANA helfen? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.