SAP-Entwicklungsprozesse digitalisieren: Fazit
In den letzten Wochen habe ich einige Fragen und Gedanken rund um den gesamten SAP-Entwicklungsprozess aufgeworfen. Wo lässt sich etwas automatisieren und digitalisieren? Welche Überlegungen stehen im Raum? Mit diesem Beitrag geht die Serie zu Ende – Zeit für ein kleines Fazit.
Wunderbar – Sie haben die Anforderungen sauber aufgenommen und dokumentiert. Daraus wurde ein Konzept erstellt, dessen UML-Diagramme Sie direkt über den Import in Klassen und Interfaces überführt haben. Über JIRA tracken Sie den aktuellen Stand der Entwicklung, kommunizieren mit dem Anforderer und verwalten die Transporte. Kleine Hilfsanwendungen erleichtern oder übernehmen zeitaufwändige Aufgaben wie die Entwicklungsdokumentation oder Übersetzungen. Die Tests werden zu 90 % automatisiert durchlaufen und mit einem guten Gefühl übergeben Sie Ihre Entwicklung an das Releasemanagement für die letzten Prüfungen und die Produktivsetzung. Der Betrieb ist kein Problem – Sie werden automatisch vom System informiert, wenn es Fehler in Ihrer Entwicklung gibt.
Vorteile eines runden Prozesses
Das klingt für mich als ABAP-Entwickler nach einer runden Sache. Ein Prozess, der mich in meiner Arbeit unterstützt und mir die Fleißarbeiten abnimmt, damit ich mich meiner Kerntätigkeit zuwenden kann: sauberer Konzeption von Anwendungen und robuste und flexible Entwicklung mit hoher Performance und guten Algorithmen. Das erzeugt eine Aufwärtsspirale, die sich auf die Qualität und damit auch auf die Anwender- und Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt.
Und plötzlich kann ich als Entwickler auch Zeit in die Weiterbildung stecken, um wiederum bessere Anwendungen in weniger Zeit zu bauen, die die Spirale weiter vorantreiben.
Vorteile in allen Bereichen
Aber nicht nur die Entwickler haben dadurch Vorteile. Es wirkt sich auf alle Beteiligten aus:
- Die Fachabteilung = die Anforderer können an zentraler Stelle Anforderungen aufnehmen und sicher sein, dass nichts unbeabsichtigt untergeht.
- Klare Richtlinien für die Konzeption und professionelle Workshops für das gemeinsame Verständnis und die Bestimmung des Scopes stellen einen hohen Fit der Umsetzung auf die Anforderungen sicher.
- Automatisierte Fleißaufgaben schaffen eine höhere Umsetzungsgeschwindigkeit und Fokus auf die wichtigen Tätigkeiten im Prozess.
- Ein hoher Qualitätsstandard gepaart mit automatisierten Tests verkürzt die Testphasen und vor allem die Einzelaufwände der Mitarbeiter erheblich.
- Durch klare und durch passende Tools unterstützte Releaseprozesse sichern reibungslose Produktivsetzungen und damit geringe bis keine Ausfallzeiten in den unternehmerischen Kernprozessen.
- Betrieb & Support sind kostengünstig, automatisiert oder sogar ausgelagert, da die vorherigen Prozessschritte die Fehleranzahl enorm verringern und damit Betrieb & Support deutlich vereinfachen.
Wie sieht also Ihr Entwicklungsprozess aktuell aus – nicht nur die Umsetzung, sondern von Anfang bis Ende? Wo wollen wir ansetzen, um das Potenzial zu entfalten? Ich freue mich auf die Diskussionen und Ihre Ideen für die Umsetzung! Schreiben Sie mir gerne!
Überblick über die Artikel der Serie „SAP-Entwicklungsprozesse digitalisieren“
- Einführung und Motivation
- Anforderungsmanagement
- Konzeption
- Realisierung (Teil 2) – Automatisierung
- Realisierung (Teil 3) – Aktuelle Technologien
- Qualitätssicherung (Teil 1) – Testmanagement
- Qualitätssicherung (Teil 2) – Testautomatisierung
- Releasemanagement
