SAP-Entwicklungsprozesse digitalisieren: Realisierung (Teil 3/Exkurs)
Im dritten Teil der Reihe „SAP-Entwicklungsprozesse digitalisieren“ zur Realisierungsphase möchte ich Sie auf einen kleinen Exkurs mitnehmen. Ein Blick auf die Release- und Entwicklungsgeschwindigkeit der SAP-Plattform zeigt die kommenden Herausforderungen sehr anschaulich: Schritt zu halten mit den (relevanten) technischen Neuerungen wird eine zentrale Aufgabe einer gut aufgestellten IT.
Technologisch up-to-date bleiben
Die letzten 5 Jahre waren im SAP-Umfeld äußerst turbulent. Kamen Neuerungen vorher nämlich recht gemächlich und vor allem seit WebDynpro ohne großen Knall in die ABAP-Welt, ist die Frequenz und der Umfang von Veränderungen mittlerweile deutlich gestiegen. Ständig kommen neue ABAP-Versionen und damit neuer Sprachumfang, neue Technologien wie CDS, ABAP Channels, Fiori Elements und viele mehr.
Dadurch stellen sich für ABAP-Entwickler aktuell folgende Fragen:
- Welche Technologien und Spracherweiterungen sind für mich relevant?
- Wo bekomme ich die notwendigen Informationen und Lernmaterialien her?
- Wie bleibe ich up to date bei der hohen Frequenz?
Und neben dem rein persönlichen Engpass, am Zahn der Zeit zu bleiben, ist die SAP ihren Kunden bei den verfügbaren Versionen in der Regel Monate oder sogar mehrere Jahre voraus. Nicht wenige meiner Kunden sind noch auf SAP Netweaver 7.40 oder 7.50. Wie sollen die Entwickler sich da mit den neuen Möglichkeiten beschäftigen, die sie im Tagesgeschäft gar nicht verwenden oder ausprobieren können?
Vorteile erkennen und Strategie bestimmen
Der aus meiner Sicht spannendste Teil an diesen Fragen ist die Priorisierung: Welche der Neuerungen bringen meinen Kollegen und mir im Tagesgeschäft Vorteile? Das können verschiedene Aspekte sein:
- Höhere Entwicklungsgeschwindigkeit
- Bessere Strukturierung und Wiederverwendbarkeit
- Höhere Flexibilität bei Anpassungen
- Höhere Robustheit der Anwendungen
- Bessere User Experience
Steht diese Liste, dann lässt sich davon abgeleitet eine Strategie aufstellen, wie die Lernkurve gestaltet und mit dem Projektplan des Unternehmens übereinander gebracht werden kann. Buzzwords an Technologien gibt es zu Hauf, von denen ich einige auch in dieser Blogreihe schon habe fallen lassen:
- ABAP CDS Views,
- Fiori Elements,
- RESTful ABAP Programming Model,
- BRF+,
- abapUnit,
- BOPF,
- ABAP Channels,
- ABAP Development Tools in Eclipse,
- uvm.
Integrationsszenarien frühzeitig bedenken
Auch die Überlegungen zur zukünftigen Systemarchitektur spielen eine große Rolle. In 5 Jahren werden viele SAP-Landschaften höchstwahrscheinlich weit entfernt von einer reinen „On-Premises-Architektur“ sein. Sie gehen stattdessen in die Cloud oder sind hybrid mit Cloud und On-Premises in Zusammenarbeit angelegt. Und schon geht es weiter im Buzzword-Dschungel:
- SAP Cloud Platform und SAP Cloud Connector
- SAP Cloud Platform Integration
- Webservices (REST, SOAP, Microservices)
- …
Workshop SAP Integrations- und Schnittstellenlösung
Die SAP erweitert Ihr Produktportfolio vermehrt mit Cloud-Lösungen. Wir ermitteln mit Ihnen sinnvolle und notwendige Integrationslösungen für eine zukunftsorientierte Systemlandschaft.
Auch hier stellt sich die Frage nach der passenden Technologie. Zugegeben, auch die IT-Strategie spielt hier eine entscheidende Rolle bei der Frage nach „Cloud oder nicht Cloud“.
Einen Plan aufstellen
Mein Tipp für Sie: Stellen Sie sich mit Ihren Kollegen oder mindestens für sich selbst einen klaren Plan auf:
- Welche Technologien möchte ich erlernen und warum? Was sind die Vorteile und welche Probleme kann ich damit lösen, die ich heute nicht lösen kann?
- In welcher Reihenfolge lerne ich diese? Welche bringt mir sofort einen Nutzen?
- Wie passt das zeitlich mit dem Projektplan meines Unternehmens zusammen, damit ich diese dort auch direkt anwenden kann?
Sie können einen der Punkte noch nicht beantworten, weil Ihnen z. B. Informationen fehlen? Ich unterstütze Sie gerne. Und beim Kampf durch den Technologie-Strudel bieten wir Ihnen gerne unsere Schulungen aus der Praxis für die Praxis an.