Die 4 wichtigsten EDI-Dateiformatstandards im Überblick
Damit beim Datenaustausch über EDI (Electronic Data Interchange) alles reibungslos funktioniert, sind EDI-Dateistandards von größter Bedeutung. Wie Standards funktionieren und welche Dateiformate besonders häufig im Einsatz sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind EDI-Standards und warum sind sie so wichtig?
Wenn Sie in einem internationalen Konzern arbeiten, kennen Sie die Situation vielleicht: Irgendwie müssen Sie Ihren Kollegen aus einem anderen Land wichtige Informationen abliefern. Wenn Sie von Deutschland aus arbeiten und mit einem Mitarbeiter aus Japan kommunizieren, verläuft die Kommunikation wahrscheinlich in englischer Sprache. Weil viele Menschen Informationen in englischer Sprache verstehen, ist ein Rückgriff aufs Englische oftmals die naheliegendste Lösung.
EDI-Standards funktionieren ähnlich. Unternehmen, die ihre Daten automatisiert miteinander austauschen, verfügen über entsprechende Software-Systeme. Diese Lösungen müssen die Informationen der jeweils anderen Firma jedoch verarbeiten und interpretieren. Damit dabei nichts schief läuft, müssen die Systeme „die gleiche Sprache sprechen“ – und genau die besteht aus einem EDI-Standard.
Für einen Menschen erscheinen EDI-Dokumente wie eine zufällige Mischung aus Symbolen und Ziffern. Diese Zeichen geben einer Software jedoch wichtige Informationen über das Nachrichtendesign, Codes oder der Syntax.
Wozu es verschiedene Standards braucht
EDI-Standards sind also in der Lage, Informationen zu vermitteln und funktionieren wie eine Sprache. Seit 1975, als die allerersten Standards entwickelt wurden, sind inzwischen weit über 300 weitere Formate entstanden: Sie alle eignen sich dafür, spezielle oder branchenspezifische Informationen automatisiert auszutauschen.
Diese Standards sind am häufigsten im Einsatz
Obwohl es viele EDI-Standards gibt, haben sich vor allem die folgenden vier in der Praxis durchgesetzt:
EDIFACT
EDIFACT ist der wohl am weitesten verbreitete Standard außerhalb Nordamerikas. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Denn zum einen ist der Standard besonders umfangreich und bildet Informationen in den Bereichen Handel, Transport und Verwaltung ab. Zum anderen erfüllt er die UN-Richtlinien für B2B-Nachrichten im internationalen Handel.
ANSI ASC X12
ANSI ASC X12 existiert bereits seit 1979 und wurde im Laufe der Jahre erweitert. Der Standard hatte ursprünglich das Ziel, den Datenaustausch in Nordamerika zu fördern und wird dort heute hauptsächlich eingesetzt. Inzwischen verwenden weltweit mehr als eine halbe Millionen Unternehmen diesen Standard.
ODETTE
ODETTE wird hauptsächlich von der europäischen Automobilindustrie genutzt. Der Trend zur Just-in-Time-Produktion und verzweigte Lieferketten machen einen automatisierten Datenaustausch in der Branche unerlässlich. Mit ODETTE können Zulieferer und Hersteller Geschäftsinformationen über die gesamte Wertschöpfungskette der Automobilindustrie austauschen.
UBL
UBL ist eine Bibliothek von Standard-XML-basierten Formaten für Geschäftsdokumente. Von anderen Standards unterscheiden sich diese Formate, weil sie XML-basiert sind. Tauschen Unternehmen solche XML-Dateien untereinander aus, profitieren sie davon, dass die Dokumente einfacher zu lesen sind. Allerdings sind XML-Dateien im Vergleich mit EDI-Dateien wesentlich größer – um XML-Formate austauschen zu können, benötigen Unternehmen daher eine schnelle Internetleitung.
Darum sind EDI-Formate wichtig
EDI-Formate sorgen dafür, dass Maschinen getauschte Informationen richtig verarbeiten. Für den automatisieren Datenaustausch sind sie daher entscheidend. Obwohl es hunderte verschiedene Standards gibt, haben sich vor allem Formate wie EDIFACT oder ANSI ASC X12 in der Praxis durchgesetzt.
Sie möchten wissen, welcher Standard zu Ihrem Unternehmen passt oder haben weitere Fragen zum Datenaustausch mit Hilfe von EDI? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar oder melden Sie sich bei mir persönlich! In einem unverbindlichen Gespräch berate ich Sie zu dem Thema.