Ihre Möglichkeiten für EDI in SAP
Der Weg zu einer optimalen EDI-Anbindung in SAP ist meist mit vielen Fragen gepflastert: Entwickeln wir selbst eine Lösung oder nutzen wir eine Standard-Anwendung? Sollen wir eine On-Premises- oder Cloud-Lösung nehmen? In diesem Beitrag stelle ich Ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten vor, wie Sie EDI in Ihr SAP-System einbinden können.
Stellen Sie die richtigen Fragen
Damit Ihre EDI-Lösung optimal in Ihre IT-Landschaft und langfristige IT-Strategie passt, müssen Sie in der Konzeption und Vorauswahl die richtigen Fragen stellen. Folgende drei Fragen sind dabei die wichtigsten, die Sie zuallererst beantworten müssen:
- Individuallösung vs. standardisiertes Produkt: Entwickeln wir eigene Schnittstellen oder nutzen wir SAP-Lösungen bzw. Lösungen von anderen Anbietern?
- On-Premises vs. Cloud: Soll die Lösung in unserem eigenen Rechenzentrum laufen oder ist eine Cloud-Lösung optimal für uns?
- Eigenständiger Betrieb vs. EDI Managed Service: Möchte ich die EDI-Lösung selbst betreiben und warten? Oder soll ich dies einem EDI Managed Service überlassen?
Damit Sie einen ersten Einblick in die unterschiedlichen Lösungsansätze erhalten, erläutere ich Ihnen diese im Folgenden.
Individuallösung vs. standardisiertes Produkt
Wie in fast jedem IT-Projekt lautet die erste Frage: „Entwickeln wir die Anwendung selbst oder kaufen wir eine fertige Lösung?“
EDI als standardisiertes Format bietet sich auf den ersten Blick klar dafür an, auch eine standardisierte Lösung einzusetzen. Auf dem Markt hat sich eine Vielzahl an Anbietern gesammelt, die mit den unterschiedlichsten Produkten die Überführung von SAP-Daten in den EDI-Standard übernehmen können.
Dem gegenüber steht eine komplette Eigenentwicklung. Kleinere Unternehmen mit wenig EDI-Kommunikation entwickeln häufig neue Schnittstellen im SAP-Umfeld und binden ihre Geschäftspartner direkt an. Das geringe EDI-Volumen rechtfertigt diese Kosten häufig im Vergleich zu einer lizensierten EDI-Lösung inkl. Einführungsprojekt. Trotzdem entscheiden sich in den meisten Fällen Unternehmen für eine Art EDI-Tool.
SAP selbst bietet seinen Kunden die SAP Integration Suite als Integrations- und EDI-Plattform an. Hierüber können Sie nicht nur die verschiedenen IT-Systeme im eigenen Unternehmen integrieren, sondern auch geschäftliche Kontakte über einen standardisierten EDI-Katalog anbinden. Besonders praktisch daran ist, dass die SAP-Lösung fertige Bausteine für die Überführung der SAP-Daten in den EDI-Standard mitbringt.
On-Premises vs. Cloud
Eine EDI-Plattform eignet sich wie kaum eine andere Middleware oder Integrationsplattform für die Cloud, da die Kommunikation mit Geschäftspartnern fast immer außerhalb des eigenen Rechenzentrums stattfindet. Mit einer Cloud-Lösung besitzen Sie bereits Ihren zentralen Kommunikationsknoten in der Cloud, den Sie einmalig mit Ihrem SAP-System verbinden müssen. Anschließend können Sie Geschäftspartner einfach an die Cloud-Lösung anbinden.
Falls Sie statt einer eigenständigen EDI-Plattform nur Add-Ons in Ihrem eigenen SAP-System einsetzen wollen, erübrigt sich diese Frage natürlich. Der klare Nachteil daran ist, dass für die Anbindung neuer Partner ein aufwendiger Overhead entsteht, also bspw. Firewall- und Port-Freischaltungen, Authentifizierungsverfahren oder Verschlüsselungen.
Eigenständiger Betrieb vs. EDI Managed Service
Die Frage nach einem Managed Service wird häufig gestellt, wenn eine zentrale Middleware oder Integrationsplattform genutzt wird. Der zusätzliche Vorteil von EDI Managed Services im Vergleich zu einem simplem Cloud-Hosting ist, dass der Anbieter auch den Lifecycle der EDI-Prozesse und der EDI-Schnittstellen vom Anbieter übernimmt. Das bedeutet, dass dieser sich auch um die komplette Integration zwischen Ihnen und Ihren Geschäftspartnern kümmert.
Diese Lösung wählen häufig Unternehmen, deren Tagesgeschäft auf EDI ausgerichtet ist. Auch Unternehmen mit personellen Engpässen entscheiden sich häufiger für ein Outsourcing. Jedoch müssen Sie sich bei dieser Lösung stets auf Ihren Anbieter verlassen müssen und selbst bei kleinen Änderungen sind Sie auf ihn angewiesen.
Was ist nun die richtige Wahl?
Wie so häufig lässt sich die Frage nicht pauschal beantworten. Trotzdem können Sie anhand dieser drei Kernfragen Ihre EDI-Anforderungen definieren und sich ein erstes Bild von Ihrer zukünftigen EDI-Lösung machen.
Klare Tendenzen zeichnen sich trotzdem ab: Kleine Unternehmen mit wenig EDI-Kommunikation nutzen meist Add-Ons oder Eigenentwicklungen, während bei steigendem Traffic eine eigene Plattform oder sogar ein komplett outgesourcter EDI Managed Service Sinn macht. Die Frage nach On-Premises oder Cloud hängt wie oft auch in Ihrer langfristigen IT-Strategie ab. Eine Cloud-Lösung bietet aber speziell für EDI deutlich mehr Vorteile als eine On-Premises-Variante.
Schreiben Sie mich gerne an, wenn Sie sich bei der Auswahl Ihrer EDI-Lösung unsicher sind. Ich helfe Ihnen gerne dabei, anhand Ihrer Wünsche und Anforderungen die optimale EDI-Lösung zu finden.