Philipp Schurr
7. Juli 2023

Deadline in Sicht: Vorbereitung auf das „End-of-life” von SAP PI/PO

Die Uhr tickt – das „End-of-Life“ von SAP PI/PO 2027 rückt näher und Sie stehen vor einer wichtigen Entscheidung: Wann werden Sie aktiv, bevor es zu spät ist? Erfahren Sie, wie Sie sich rechtzeitig auf den Wandel vorbereiten, welche Möglichkeiten Sie haben und welche Chancen in dieser Herausforderung liegen. Denn um einen reibungslosen Umstieg gewährleisten zu können, müssen Sie zeitnah mit der Umstellung beginnen.

Was ist eigentlich das „End-of-life“?

Das „End-of-Life“ der SAP PI/PO bedeutet, dass diese Middleware von SAP ab 2027 nicht mehr unterstützt wird. Grund dafür ist die Abkündigung des SAP NetWeaver. Den SAP NetWeaver können Sie sich auch als das Betriebssystem von SAP vorstellen. Auf diesem laufen alle SAP On-Premises-Systeme, daher sind nicht nur PI (Process Integration) und PO (Process Orchestration) betroffen, sondern auch viele weitere Funktionen, die über den NetWeaver laufen. Alle werden zum 31.12.2027 abgekündigt. Unserer Erfahrung nach dauert es in der Regel 2-3 Jahre, eine Alternative vollumfänglich in Ihr System zu integrieren. Wenn Sie immer noch auf PI/PO setzen, sollten Sie also spätestens 2025 aktiv werden, um einen reibungslosen Übergang gewährleisten zu können.

Falls Ihr Unternehmen SAP PI/PO nutzt, müssen Sie sich auf das Wartungsende 2027 vorbereiten: Welche Nachfolgelösung (SAP oder Non-SAP) ist geeignet und wie kann die rechtzeitige Migration Ihrer PI/PO-Infrastruktur erfolgen, um Probleme zu vermeiden? Philipp Schurr präsentiert die SAP Integration Suite als Nachfolger von SAP sowie Non-SAP-Lösungen und erläutert Vorteile sowie Entscheidungskriterien. Anhand von Kundenbeispielen zeigt er die notwendigen Schritte und Fallstricke einer erfolgreichen Migration.

Die unsichtbare Macht: Warum das Wartungsende der SAP PI/PO für Ihr Unternehmen entscheidend ist

Doch wieso ist ein Handeln vor Wartungsende so wichtig für Sie? Die PI/PO ist für die meisten von Ihnen im Alltag unsichtbar. Dennoch sind die Funktionen sehr stark miteinander verdrahtet und Sie arbeiten, ohne es bewusst zu wissen, täglich damit zusammen. Somit kann ein Ausfall dieser Funktionen für den Ausfall ganzer Abteilungen sorgen. Den Zusammenhang möchte ich Ihnen anhand eines kleinen Praxisbeispiel eines Kunden von uns zeigen:

Praxisbeispiel: Wie der Ausfall einer SAP PO für einen Stau auf der A3 sorgt

Unternehmen & Ausgangslage
Wir befinden uns in der Logistikbranche in einem Unternehmen mit etwa 3.000 Mitarbeitern, wo die SAP PO als Middleware verwendet wird. Sie ist hier unter anderem für den Wareneingang und die Auslieferungen zuständig. Die Abläufe in diesem Logistikzentrum sind immer sehr eng getaktet und mit Speditionen genaustens abgestimmt. Außerdem kümmert sich ein internes IT-Team um die Wartung & Betrieb des SAP-PO-Systems.

Ausfall der SAP PO
Wegen einer kritischen Störung im internen Rechenzentrum war die SAP PO jedoch für 2 Stunden nicht erreichbar. Nun ist dieser eng getaktete Prozess ausgefallen und es kam zum Stillstand, bis ein Workaround bzw. eine Störungsbehebung vorgenommen wurde. Daraus folgte ein Rückstau der eingeplanten LKWs bis auf die Autobahn A3 – und zwar in einer Länge von 7km.

Die Folgen
Aus dieser Störung und dem daraus resultierenden Mehraufwand von Nacharbeitungen und Entschädigungszahlungen entstand der Firma ein Schaden im 6-stelligen Bereich. Sie sehen also, dass die SAP-PI/PO-Middleware Teil der kritischen IT-Infrastruktur von Unternehmen ist und Sie auf schnellen & zuverlässigen Support angewiesen sind.

Handlungsoptionen für das bevorstehende Wartungsende

Das Wartungsende rückt näher, doch wie geht es im Anschluss für Sie weiter? Im Folgenden zeige ich einige Ihrer Möglichkeiten auf, wie Sie nach 2027 verfahren können.

Extended Maintenance

Die erste Möglichkeit, mit diesem Problem umzugehen, ist eine Verlängerung der Dienste. SAP bietet eine „Extended Maintenance“ bis 2030 an. Diesen Dienst können Sie allerdings nur gegen Zusatzkosten in Anspruch nehmen. Dieser Schritt wäre meiner Meinung nach nicht zu empfehlen – außer evtl. als Notlösung. Wieso? Da Sie das Problem in dem Fall nur aufschieben würden, anstatt es an der Wurzel zu packen – denn dass Sie spätestens nach der Extended Maintenance Ihre SAP PO ablösen müssen, steht außer Frage. Außerdem ist die Verlängerung mit Kosten verbunden, die Sie im besten Fall in die Implementierung einer anderen Lösung stecken können.

SAP Integration Suite

Die bessere Alternative, wenn Sie sich weiterhin im SAP-Kosmos bewegen möchten, ist hier die SAP Integration Suite. Man könnte sie auch als direkten Nachfolger der SAP PI/PO bezeichnen, da es sich hierbei auch um eine Toolbox handelt, die viele verschiedene Tools in sich zusammenfasst, unter anderem die Middleware SAP Cloud Integration. Außerdem bietet sie ein Assessment-Tool für die PO-Migration & Integrationsstrategie an.

Sie würden somit kurz gesagt ein „Upgrade“ von der alten SAP-PI/PO-Middleware zu der neuen SAP Integration Suite vornehmen. Außerdem bietet die Integration Suite weitere Vorteile durch praktische Funktionen wie bspw. einen allgemeinen wiederverwendbaren Integration-Layer, der Ihre neuen Integrationskosten in Entwicklung & Betrieb um ca. 30 % reduziert oder auch das Outsourcing von Hosting- & Betriebskompetenzen an SAP. Außerdem löst die Integration Suite eine Struktur mehrerer Middlewares ab, wodurch Sie Lizenz-, Infrastruktur- und Betriebskosten sparen.

Erfolgreiche SAP PI/PO-Migration: Mit uns zur Nachfolgelösung

SAP PI/PO wird 2027 nicht mehr von SAP gewartet. Wir begleiten Sie bei der reibungslosen Migration zu einer Nachfolgelösung in die Cloud.

Non-SAP-Lösungen

Natürlich sind Sie nicht an SAP gebunden und am Markt gibt es ein breites Angebot verschiedener Lösungen. Die SAP Integration Suite ist eine sehr gute Lösung und bietet auch viele Synergien, wenn Sie bei SAP bleiben – es gibt jedoch viele Anbieter wie MuleSoft oder Boomi, die ähnliche Leistungen anbieten und auf demselben Niveau mitspielen können. Hier lohnt sich vor allem ein Blick, wenn Sie keinen starken SAP-Fokus haben.

Vom „End-of-Life“ zur Zukunft: Ein nahtloser Übergang ist entscheidend

Das „End-of-Life“ der SAP PO steht vor der Tür und um einen nahtlosen Übergang auf eine Alternative zu gewährleisten, müssen Sie zeitnah mit dem Projektstart beginnen, da dieses einige Jahre in Anspruch nehmen kann. Das ist mit einigem Aufwand verbunden, allerdings ebenfalls mit neuen Vorteilen. Mit der Integration Suite erhalten Sie bspw. neue Möglichkeiten und somit auch die Chance auf die Weiterentwicklung Ihrer IT-Landschaft nach aktuellen Standards. Sie haben noch Fragen oder würden gerne persönlich über das Thema reden? Kein Problem! Wenden Sie sich einfach an uns und wir können gerne einen Termin vereinbaren.

Erfolgreiche SAP PI/PO-Migration: Mit uns zur Nachfolgelösung

Das Wartungsende der SAP Process Orchestration (SAP PO) und Process Integration (PI) ist auf 2027 gesetzt und erfordert eine schnelle Ablösung, die viele Herausforderungen mit sich bringt. Wir entlasten Ihre IT-Abteilung und sorgen für einen

FAQ

Wann endet die Unterstützung für SAP PI/PO?

Die Unterstützung endet am 31.12.2027. Eine Verlängerung bis 2030 ist gegen Zusatzkosten möglich.

Was ist die SAP Integration Suite?

Sie ist der Nachfolger von SAP PI/PO und bietet verschiedene Tools zur Integration, einschließlich der Middleware SAP Cloud Integration.

Welche Alternativen gibt es zur SAP Integration Suite?

Neben der SAP Integration Suite gibt es Non-SAP-Lösungen wie MuleSoft und Boomi, die ähnliche Integrationsleistungen bieten.

Philipp Schurr

Philipp Schurr

Ich helfe dabei, Integrationslösungen für Systemlandschaften nach dem aktuellen Stand der Technik einzuführen. Als Management & Technologieberater für Integration & Schnittstellen verbinde ich tiefgehende technische Expertise mit langjährigem Projektleitungs-Knowhow. Diese Kombination liefert mir die Grundlage, meine Kunden-Projekte zum Erfolg zu führen.

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