SAP Cloud Platform
Inhaltsverzeichnis
Umbenennung der SAP Cloud Platform
Die SAP Cloud Platform, eine der bekanntesten Cloud-Lösungen von SAP, hat sich umbenannt und heißt jetzt SAP Business Technology Platform (BTP). Mit dieser Umbenennung möchte SAP die Ausrichtung der Plattform auf die Unterstützung von Unternehmen bei der digitalen Transformation und der Schaffung von Wertschöpfung im Business-Kontext betonen.
Integrationsumgebungen der SAP Cloud Platform
Unternehmen können bei der Einführung der SAP Cloud Platform zwischen den Ausführungen Neo Environment, Cloud Foundry Environment und ABAP Environment wählen. Die Umgebungen bieten verschiedene Technologien, Laufzeiten und Services und ermöglichen auf diese Weise eine hohe Flexibilität im Entwicklungsprozess:
Cloud Foundry Environment
Die Cloud Foundry Environment basiert auf der Open-Source-Plattform Cloud Foundry Application Runtime. Diese führt Codes und Frameworks in jeder Cloud aus. Anwendungsentwickler können die Cloud Foundry Environment nutzen, um SAP-Produkte zu verbessern und Geschäftsanwendungen zu integrieren. Zudem lassen sich neue Applikationen auf der Basis von Business-APIs (application programming interfaces) entwickeln, die auf der SAP Cloud Platform oder von anderen Cloud-Anbietern wie AWS, Azure oder GCP betrieben werden.
Entwickler haben in der Cloud Foundry Environment die Möglichkeit, mehrere Programmiersprachen wie Java, Node.js, PHP oder Python zu verwenden.
Neo Environment
Bei der Neo Environment handelt es sich um eine funktionsreiche und intuitiv zu bedienende Entwicklungsumgebung, mit der Programmierer Java-, SAP-HANA-XS- und HTML5-Anwendungen erstellen können. Hierbei kann auch das JavaScript-Framework SAPUI5 verwendet werden, um umfangreiche Benutzeroberflächen für webbasierte Applikationen zu entwickeln.
Die Neo Environment ist eine SAP-eigene Plattform-Umgebung und wird nur über das SAP Data Center betrieben.
ABAP Environment
Neben der Neo Environment hat die SAP SE eine weitere Entwicklungsumgebung eingeführt: Die ABAP Environment. Sie ermöglicht die Entwicklung von ABAP-Anwendungen in der SAP Cloud Platform und bietet eine eigene HANA-DB-Instanz. Der Zugriff auf Daten von anderen Systemen erfolgt über APIs.
Die ABAP Environment besteht aus 2 grundlegenden Komponenten: Der ABAP-Laufzeitumgebung und der ABAP-Persistenzschicht. Die ABAP-Laufzeitumgebung verarbeitet lediglich einen begrenzten Sprachumfang und unterstützt viele als veraltet geltende Konstrukte nicht – hierzu gehören zum Beispiel Reports und Funktionsbausteine. Aus diesem Grund ist die ABAP Environment auch nicht abwärtskompatibel.
Für die Programmierung greift die Entwicklungsumgebung auf die ABAP Development Tools (ADTs) for Eclipse zu. Entwickler können in der ABAP Environment keine Anweisung durchführen, die den Cloud-Betrieb gefährdet und sollten ihre Codes so klein wie möglich halten.
Zentrales Cockpit
Um die Umgebungen einheitlich verwalten zu können, stellt SAP Programmierern ein zentrales Cockpit zur Verfügung. Dieses besteht aus einer webbasierten Benutzeroberfläche für Administratoren und bietet eine Reihe von Funktionen für die Konfiguration und Verwaltung von Anwendungen. Zudem können Apps über das zentrale Cockpit an die SAP Cloud Platform angebunden werden.
Entstehung der SAP Cloud Platform
Das System trug ursprünglich den Namen SAP NetWeaver Cloud und ist auf der SAP TechEd 2012 vorgestellt worden. 2013 überarbeiteten es die Verantwortlichen weitgehend und benannten es in SAP HANA Cloud Platform um – seitdem dient es als zentrale Basis für alle Cloud-Lösungen der SAP und Drittanbietern. 2017 stellte die SAP SE das System auf dem Mobile World Congress unter dem Namen SAP Cloud Platform mit neuen Funktionen vor.
Services der SAP Cloud Platform
Der Cloud-Dienst unterstützt frei verfügbare Entwicklungstechnologien wie Java, Node.js, HTML5 und Python und verknüpft sie mit der HANA-Datenbank (HANA-DB), die gleichzeitig auch die Entwicklungs- und Laufzeitplattform für diese Sprachen ist. Das Service-Angebot wächst stetig weiter und umfasst zum Beispiel:
- Dokumentenmanagement
- API-Management
- Workflows
- SAP Web IDE
- Identitätsverwaltung
Alle verfügbaren Services lassen sich über Webschnittstellen in SAP- oder eigenständige Anwendungen integrieren – dies betrifft sowohl On-Premises- als auch Cloud-Landschaften.
SAP Cloud Connector
Der SAP Cloud Connector baut eine sichere Verbindung zwischen SAP- und On-Premises-Systemen wie dem SAP-ERP-System und der SAP Cloud Platform auf. Dadurch kann die Cloud-Anwendung über das Gateway auf aktuelle Daten aus dem SAP-System oder Funktionsbausteine zugreifen. Die verwendeten Daten werden nicht in der Cloud gespeichert, sondern bei Bedarf erneut aufgerufen.
Um die höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, müssen Verantwortliche für die Verbindung keine zusätzlichen Ports öffnen. Zudem muss der Zugriff für alle Services dezidiert freigegeben werden. Für einen höheren Sicherheitsumfang können Unternehmen Berechtigungsprofile für den Datenzugriff erstellen: Nutzer sehen dann nur die Daten, für die sie freigeschaltet sind.
Entwickler installieren den SAP Cloud Connector auf dem SAP-ERP-Server und registrieren ihn anschließend auf der SAP Cloud Platform.
Erweiterungen
Die SAP Cloud Platform ist vielseitig erweiterbar, wodurch Unternehmen neue Funktionalitäten unkompliziert einführen können. Verantwortliche können die Cloud Foundry Environment entweder mit manuellen Konfigurationen oder mit der SAP Cloud Platform Extension Factory erweitern.
Bei letzterem handelt es sich um ein natives Erweiterungsframework, das eine vereinheitlichte Erweiterungs- und Konfigurationsmöglichkeit für SAP-Lösungen bietet. Es beinhaltet ein zentrales Repository für alle angeschlossenen SAP-Systeme, in dem zum Beispiel Daten über APIs, Ereignisse und Anmeldeinformationen gespeichert sind.
Manuelle Konfigurationen können durchgeführt werden, wenn die SAP Cloud Platform Extension Factory diese nicht unterstützt.
Für die Erweiterung der Neo Environment stehen Unternehmen automatisierte Konfigurationen für die SAP Cloud for Customer, SAP S/4HANA Cloud und SAP SuccessFactors zur Verfügung.
SAP Cloud for Customer
Die Erweiterung von SAP Cloud for Customer auf der SAP Cloud Platform ermöglicht es, zusätzliche Module und Workflows in die SAP Cloud for Customer zu implementieren. Dabei werden die Erweiterungsanwendungen in einen Subaccount in der SAP Cloud Platform betrieben, der gemeinsame Integrationskonfigurationen für alle Erweiterungsanwendungen gewährleistet.
SAP SuccessFactors
Die Erweiterung von SAP SuccessFactors auf der SAP Cloud Platform ermöglicht es Entwicklern, SuccessFactors um Anwendungen zu erweitern, die auf der Cloud-Plattform betrieben werden. Die Cloud-Applikationen von SAP SuccessFactors lassen sich individuell an bestehende Geschäftsprozesse anpassen.
Fazit
Die SAP Cloud Platform stellt verschiedene Umgebungen für die Entwicklung, den Betrieb und die Erweiterung von Cloud-Anwendungen zur Verfügung. Jede Umgebung beinhaltet verschiedene Eigenschaften, sodass Unternehmen Cloud-Anwendungen flexibel an ihre individuellen Prozesse anpassen können.
Kostenlose Fachliteratur passend zu SAP Cloud Platform:
- SAP HANA
- SAP S/4HANA Einführung
- Einsatz- und Nutzenpotential von SAP S/4HANA
- SAP Analytics – Effizienz im Unternehmen steigern
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FAQ
Wofür wird SAP Cloud Platform verwendet?
Die SAP Cloud Platform nutzen Sie dafür, um Anwendungserweiterungen zu erstellen und IT-Landschaften nahtlos zu integrieren.
Wie lautet der neue Name der SAP Cloud Platform?
SAP hat die SAP Cloud Platform umgenannt. Im März 2021 gab SAP bekannt, dass der neue Name nun SAP BTP (Business Technology Platform) ist.